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Milch - Lebenselixier zwischen Kultobjekt und Preisverfall

Eine Milchkuh steht auf einer Weide.
Wird die Milch wirtschaftlich und kulturell immer mehr entwertet? © picture-alliance / dpa / Horst Ossinger
Von Ulrich Land |
Ganze Galerien sakraler Gemälde zeigen das Jesuskind an Mariens milchverströmendem Busen und Marilyn Monroe ließ sich mit ihrem Glas Morgenmilch fotografieren. In altindischen Sagen buttern Dämonen ein riesiges Milchmeer unter.
Aber auch unzählige abendländische Verse, Fabeln und Geschichten besingen die Magie der Milch und bis heute pflegen mongolische Nomaden ihren jahrtausendealten Milchkult. Hierzulande aber droht jener jungfräulichweiße Saft - einst das Lebenselixier auf dem Weg vom Urmenschen zum Kulturmenschen - im Meer der Belanglosigkeit unterzugehen. Den modernen Schnäppchenjägern und -sammlern soll die Milch gefälligst nicht mehr kosten als Mineralwasser. Und angesichts der aktuellen Agrarpolitik verkommt das einstige Kult- und Kulturgut endgültig zum agro-industriellen Massenprodukt und Spekulationsobjekt im Preisdumpingzirkus.
Produktion: DLF 2015