Paradies Baumarkt

Obi et Orbi

Eine Holztür wird abgeschmirgelt.
Ein Heimwerker beim Türen abschleifen. © EyeEm/Kitsadakron Pongha
Von Ulrich Land |
Wer würde nicht gern in den ausgestellten Bädern gleich in die Wanne steigen? Sich in den Küchenzeilen einen Pfannkuchen zubereiten oder hinten im Gartencenter ein Abendpfeiflein schmauchen wollen? Nirgends gibt es so viel „Alles“ wie im Baumarkt.
Von der Niete übers Mauerblümchen bis hin zu Schuhen, Brötchen, Wurst und Lektüre – das alles gibt’s bei Obi. Stellvertretend für all die Baumärkte, für das im Baumarkt wiedergefundene Paradies.
Archaische Jäger- und Sammlerleidenschaften feiern ihre postmoderne Wiederauferstehung in den schier endlosen Regalstrecken jener Heimwerker-Kathedralen. Zwar sehen sich die aus Baumarkt-Utensilien hervorgegangenen Heimparadiese alle verdächtig ähnlich. Aber man kann das Gewürzregal Marke Eigenbau anfassen – im Gegensatz zu Instagram-Posts.
Und so lautet das Baumarkt-Credo auch: Build yourself by doing yourself. Du bist, was du bastelst.

Obi et Orbi
Paradies Baumarkt
Von Ulrich Land

Regie: Jörg Schlüter
Es sprachen: Axel Gottschick, Frauke Pohlmann, Patricia Harrison
und der Autor
Ton und Technik: Theresia Singer
Redaktion Dlf: Klaus Pilger
Produktion: WDR 2003

Ulrich Land, geboren 1956 in Köln, lebt und schreibt in Freiburg. Seine Werke umfassen Romane, Lyrik, Reportagen, sowie zahlreiche Hörspiele und Radiofeatures. Dozent für "creative writing" u.a. an der Uni Witten/Herdecke. Lotet mit Vorliebe skurrile Krisen und Katastrophen aus, Süchte und Sehnsüchte, Tod und Teufel.

Der Freistil-DREIERPACK von Ulrich Land beginnt also am 8. Mai mit dem Feature „Obi et Orbi – Paradies Baumarkt“ aus dem Jahr 2002 – eine faszinierende Reise durch die Erlebniswelten zwischen Beton und Blumensamen.
Am 15. Mai folgt „Schöne Hülle – Das Prinzip Verpackung“ (2018). Die Sendung geht dem Sinn und Unsinn von Verhüllungen aller Art auf den Grund.
Zum Abschluss dann am 22. Mai „Winzig Wohnen – Das Gebot der Stunde“ aus dem Jahr 2019, ein Feature, das  der Frage nachgeht, ob „Tiny Houses“ ein zukunftsweisendes Wohnmodell sind.

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