Anthropologie des Undergrounds
Über den Verleger V. Vale
Von Martina Groß
Regie: Nick-Julian Lehmann
Es sprachen: Eva Meckbach und Manuel Harder
Ton und Technik: Andreas Stoffels
Redaktion: Jenny Marrenbach und Thilo Guschas
Produktion: Deutschlandfunk 2022
V. Vale und sein Verlag RE/Search
Der Verleger V. Vale vor dem Buchladen City Lights in North Beach, San Francisco. © Deutschlandradio/Martina Groß
Anthropologie des Undergrounds
54:34 Minuten
Als Punk 1977 nach San Francisco kam, beschloss V. Vale kurzerhand, die neue Kulturrevolution in dem Zine, Kurzform von "fanzine", "Search & Destroy“ zu dokumentieren.
Zehn Jahre zuvor hatte er miterlebt, wie aus der Hippie-Bewegung ein medial verzerrtes Abziehbild entstanden war. In Search & Destroy kamen Aktivist*innen der Szene in Interviews ungekürzt zu Wort. Er experimentierte mit Fotos und Layout. Vale hatte dabei immer einen offenen Blick für Außenseiter, Tabuisiertes und Kommendes.
Das Zine erschien nur knapp zwei Jahre; daraus entstanden ein kleiner unabhängiger Verlag - RE/Search -, der bis heute existiert. Über dessen Publikationen schrieb ein Journalist, sie seien „Gebrauchsanweisungen zur Dekontaminierung des menschlichen Bewusstseins“. Bücher über Körpermodifikationen, Industriekultur oder Pranks!. Subversive Streiche im Umgang mit Autoritäten und dem Status Quo.
Ein Feature über Tabuisiertes und Underground Kultur und ihre Auswirkungen auf die gesellschaftliche Öffentlichkeit.
Martina Groß schreibt Features über Musik, Literatur, amerikanische Anwältinnen, Senioren und Radiomacher oder die baskische Genossenschaft „Mondragon“. Ihre Sendung „Noch zehn Sekunden. Die amerikanische Radiopionierin Elsa Knight Thompson“ wurde 2010 mit dem Juliane Bartel Medienpreis ausgezeichnet. „Lynne Stewart, eine amerikanische Geschichte“ für den Liberty Award 2013 nominiert. Zuletzt: „Herzwäsche - Eine verhängnisvolle Affäre“; die Geschichte eines Romance Scam.