Walde Huth
Die Dichterin mit der Kamera
Von Simone Hamm
Mit: Edda Fischer und Wolfgang Rüter
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Angelika Brochhaus
Regie: Burkhard Reinartz
Redaktion: Ulrike Bajohr / Thilo Guschas
Produktion: Deutschlandfunk 2014
(Wiederholung vom 16.05.2014)
Fotografie
Walde Huth war eine innovative Modefotografin und hat während des Krieges für Agfa gearbeitet. © picture alliance / dpa / Jens Kalaene
Walde Huth
49:44 Minuten
Walde Huth ist die erste Modefotografin, die die Models aus den Studios auf die Straße holt. Vor dem Eiffelturm und am Pariser Pont Neuf fotografiert Walde Huth in den 50er-Jahren Haute Couture.
Sie gilt als Meisterin des Augenblicks: ein Straßenkehrer neben einem Fotomodell, ein Ahornblatt in einer Pfütze; und sie hat in Dessau studiert, während des Krieges für Agfa gearbeitet.
Als die Modezeitschrift Vogue Walde Huth 1955 unter Vertrag nehmen will, lehnt sie ab. Stattdessen geht sie nach Köln, gründet dort mit ihrem Mann, dem Architekturfotografen Karl Hugo Schmölz, ein Studio für Werbung und Public Relations. Bald zählt das Studio der Huths zu den ersten der Republik.
Nach dem Tode ihres Mannes will sie nur noch künstlerische Fotos machen. Doch diese Fotos bringen ihr keinen Erfolg. Sie lebt völlig zurückgezogen und verarmt in ihrem ehemaligen Atelier in Köln-Marienburg. Dort stirbt sie 2011. Sie ist zu Unrecht fast in Vergessenheit geraten.
Simone Hamm studierte Literaturwissenschaften, Philosophie und Chinesisch in Bonn, lebte in Peking, arbeitete an der Uni Bayreuth, volontierte bei der Deutschen Welle. Sie ist Feature Autorin für die ARD – zuletzt: „Ziemlich nice – Die Gegenwart von Leif Randt ist pastellfarben“ 2021/Dlf. Für das Dlf Feature „Vor dem Gesetz – Justizskandale in New York“ ist sie mit dem RIAS Preis ausgezeichnet worden. Nach mehrjährigen Stationen in Brüssel und New York lebt sie in Köln.