Featurearchiv - Spielen (1/3)
Down and up. Das Risiko des Andersseins
Von Tita Gaehme
Regie: Hermann Theißen
Es sprachen: Manuela Alphons und Anja Bilabel
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Jutta Stein
Redaktion: Hermann Theißen, Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2010
Down and up. Das Risiko des Andersseins
43:49 Minuten
Sie spielen mit voller Wucht und viel Gefühl. Im Berliner Theater RambaZamba und dem integrativen Ensemble Kalibani wirken Schauspielerinnen und Schauspieler mit geistiger Behinderung mit. Sie beteiligen sich auch an der Entwicklung der Stücke.
Alles etwas lauter, schriller, ungeschliffener als gewohnt. Auf der Bühne ist das willkommen. Wer anders ist, darf auf Anerkennung hoffen, statt schiefe Blicke zu befürchten. Können Spiel und Fantasie Freiräume schaffen für Menschen, die in der Gesellschaft an viele Grenzen stoßen?
Lia Vanezi zum Beispiel will „keine Schokolade”, sie will „lieber einen Mann”. Dagmar B., eine Frau mit Down-Syndrom, führte 30 Jahre lang Tagebuch, erträumte sich spannende Biografien für ihre Puppenkinder und für sich selbst eine Karriere als Journalistin.
„Jeder Mensch hat das Recht, sein Risiko zu leben”, sagt Klaus Erforth, Regisseur der Gruppe Kalibani. „Das müssen sie auch haben. Und vor allem als Künstler müssen sie das haben.”
(Teil 2 am 24.8.2021)
Tita Gaehme, geboren 1949, leitete 20 Jahre den Prometh Verlag Köln, war Künstlerische Direktorin, Dramaturgin und Regisseurin an den Theatern in Köln, Bonn, Wuppertal und Berlin. Autorin und Herausgeberin mehrerer Bücher, Kultur-Journalistin und Autorin für mehrere Zeitschriften und Rundfunkanstalten.