Susanna
Eine ältere Erzieherin, verfolgt im nationalsozialistischen Deutschland, erinnert sich an Susanna, ein vermeintlich gemütskrankes Mädchen, das sie vor Jahren betreut hat. Gertrud Kolmars letzte vollendete Erzählung ist stark autobiographisch geprägt.
Wegen einer "Gemütskrankheit" bedarf die zwanzigjährige Susanna der Sorgfalt einer Erzieherin. Diese erinnert sich an die Gespräche mit der faszinierenden jungen Frau, an ihre sprühende Phantasie, ihren emotionalen Reichtum und ihre Gefährdung. Zwei Wirklichkeitswahrnehmungen, zwei Sprechweisen verstricken sich in Frage und Antwort. Susanna folgt ihrem heimlichen Geliebten Rubin nachts auf den Bahngleisen in Richtung Berlin, ohne die Züge zu fürchten, und findet den Tod. Gertrud Kolmar schrieb die Erzählung "Susanna" vom 29. Dezember 1939 bis zum 13. Februar 1940 in einer Zeit völliger Entrechtung und wachsender Bedrohung in Berlin.
Frauenstimmen
Susanna
Von Gertrud Kolmar
Bearbeitung und Regie: Stephan Heilmann
Mit: Hille Darjes, Judith Melles, Hans-Dieter Zeidler, Naomi Krauss, Matthias Scheuring, Sigrid Pawellek, Markus Gertken, Nikola Weisse
Klarinette und Bassklarinette: Michael Riessler
Komposition: Peter Zwetkoff
Ton und Technik: N.N.
Produktion: DRS 1994
Länge: 101‘00
Susanna
Von Gertrud Kolmar
Bearbeitung und Regie: Stephan Heilmann
Mit: Hille Darjes, Judith Melles, Hans-Dieter Zeidler, Naomi Krauss, Matthias Scheuring, Sigrid Pawellek, Markus Gertken, Nikola Weisse
Klarinette und Bassklarinette: Michael Riessler
Komposition: Peter Zwetkoff
Ton und Technik: N.N.
Produktion: DRS 1994
Länge: 101‘00
Gertrud Kolmar (1894–1943), geboren in Berlin, arbeitete neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit als Lehrerin, Erzieherin und Sekretärin. Bekannt wurde sie vor allem als Lyrikerin. Sowohl ihre Prosa als auch ihre Theaterstücke wurden zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Sie wurde 1943 im Verlauf der "Fabrikaktion" deportiert und in Auschwitz oder auf dem Weg dorthin ermordet.