Freddy oder: Der Sänger auf dem Drahtseil
54:04 Minuten
1974. Der Autor und Freddy-Quinn-Fan Helmut Kopetzky trifft sein Idol. Er befragt ihn, das Musik-Business und auch sich selbst: Was steckt hinter der Persona „Freddy Quinn“? Das erste Stück des legendären Feature-Machers.
Helmut Kopetzky zu seinem Debut als Feature-Autor 1974: "Mein erstes ‚wirkliches’ Feature, weil für die Feature-Redaktion des Sender Freies Berlin produziert. Eine Woche lang, während seines Gastspiels mit dem Volksstück ‘Mensch Kuddel, wach auf!‘ im Hamburger St.Pauli-Theater, bin ich der Schatten des Schlagerstars Freddy Quinn. Ich beobachte den Sänger in der Garderobe, in der Kulisse und in dem engen Durchgang zum Bühneneingang, wo allabendlich die Fans mit Blumen, Teddybären und Autogrammbüchern Schlange stehen. Und hinterher mit Bandgerät, Mikrophon und angstgeweiteten Augen klammere ich mich an den Beifahrersitz in Quinns demonstrativ bescheidenem VW, den er in halsbrecherischem Tempo durch das nächtliche Hamburg zu meiner Unterkunft steuert." Ein Porträt der fernen BRD-Vergangenheit – und zugleich ein immer noch gültiges Beispiel dafür, wie man Feature machen kann – nicht privat, aber persönlich; nicht maniriert, aber mit eigener Handschrift.
Freddy oder: Der Sänger auf dem Drahtseil
Bekenntnisse eines Fans
Von Helmut Kopetzky
Regie: Ulrich Herzog
Mit: Christian Brückner und Jürgen Thormann
Produktion: SFB 1974
Länge: 54'
Onlinefassung: 59'11
Bekenntnisse eines Fans
Von Helmut Kopetzky
Regie: Ulrich Herzog
Mit: Christian Brückner und Jürgen Thormann
Produktion: SFB 1974
Länge: 54'
Onlinefassung: 59'11
Helmut Kopetzky, geboren 1940 in Mähren, ist einer der wichtigsten deutschen Feature-Autoren. Er war Hörfunkregisseur, Zeitungsjournalist und Redakteur. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet: mit dem Premio Ondas für "Ein Schlachtfeld wird besichtigt" (DLF 1984) und "Berg der heiligen Zwietracht" (NDR 2000); mit dem Prix Futura für "Auch ich war ein Bittschön" (MDR/SFB/Tschechischer Rundfunk 1995), dem Prix Europa für "Ein Tag in Europa" (HR 1999) und "Die Grenzgänger" (SFB/ORB/HR 2002), mit dem Prix Marulić für "Die Meister und der Dilettant" (NDR 2010). Im Jahr 2008 wurde er als erster mit dem Axel-Eggebrecht-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Zuletzt für Deutschlandradio: "Der Kunstkopf-Mann" (NDR/Dlf 2018). Den Generationenkonflikt griff er noch einmal auf in einem Kurzfeature für die Feature-Antenne "Radio Texte Stimmen" (Dlf Kultur 2020).