Ist das noch Kunst oder schon Werbung?
Über ein zwiespältiges Abhängigkeitsverhältnis
Von Martin Reischke
Regie: Susanne Krings
Es sprachen: Hüseyin Michael Cirpici, Josef Tratnik
und David Vormweg
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Jens Müller
Redaktion: Anna Seibt / Barbara Schäfer
Produktion: Deutschlandfunk 2022
(Wiederholung vom 24.04.2022)
Über ein zwiespältiges Abhängigkeitsverhältnis
Manchmal sind die Grenzen zwischen Kunst und Werbung fließend - wie bei der berühmten Banane des Künstlers Thomas Baumgärtel. © imago Images / Future Image
Ist das noch Kunst oder schon Werbung?
54:26 Minuten
Die freie Kunst als letztes Bollwerk gegen die ökonomisierte Gesellschaft. Das ist der Anspruch. Doch wie frei sind Kunstschaffende, deren Werke beauftragt wurden? Wo endet für die Kunstschaffenden die reine Auftragskunst und wo beginnt die Werbung für ein Produkt oder für eine Sache?
Als der Begriff der Werbung noch gar nicht erfunden war, ließen Könige, Adlige oder kirchliche Würdenträger schon längst prunkvolle Kathedralen und Paläste errichten oder Gemälde anfertigen, um so ihre Macht zu demonstrieren.
An die Stelle von Königen und Kirche sind heute große Wirtschaftskonzerne getreten, die ihre Arbeit von PR-Agenturen und Kunstschaffenden ins rechte Licht rücken lassen. Manche Kunstschaffende, die Werbung machen, werden nicht mehr als „echte Künstler“ angesehen.
Aber was ist überhaupt Kunst und was ist schon Werbung? Oder sind beide Genres gar zu einer untrennbaren Einheit verschmolzen, wie Pop-Artists und Werbekünstler suggerieren? Erkundungen in einem verminten Gelände voller Widersprüche.
Martin Reischke, geboren 1979 in Rostock, wollte ursprünglich selbst in die Werbung gehen – und entschied sich dann doch für den Journalismus. Seit 15 Jahren berichtet er über Menschen, Politik und Gesellschaft in Deutschland und Zentralamerika.