Die Kunst des Abgangs
Wie man sich am besten verabschiedet
Von Florian Felix Weyh
Regie: Philippe Brühl
Mit: David Vormweg, Justine Hauer, Cennet Voß,
Daniel Berger und dem Autor
Ton und Technik: Gunther Rose und Can-Luca Top
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2024
Wie man sich am besten verabschiedet
Nicht nur der Einstieg zählt auch der Abgang. © imago images / Westend61
Die Kunst des Abgangs
54:35 Minuten
Ständig werden wir für Auftritte gecoacht. In der Liebe wie im Leben muss man sich „gut verkaufen“. Aber was ist mit dem Abgang? Wie beendet man etwas so, dass man seine Würde bewahrt und sich nicht für die Zukunft alles vermasselt?
In jedem Abgang wird der Keim zu neuen Auftritten gelegt, bei gescheiterten Gehaltsverhandlungen ebenso wie bei missglückten Vorstellungsgesprächen oder peinlichen Liebesgeständnissen.
Welche Exit-Strategie ist erfolgreich? Großspurige Gesten beim Abschied lassen sich im digitalen Kontakt leicht vermeiden. Es ist stattdessen üblich geworden, sich still zu verdrücken: die Löschtaste als Geheimtür, durch die man lautlos entschwindet. Weg mit dem Ex-Geliebten - und keine Nachrichten mehr von ihm empfangen! Schrumpft man sich damit aber nicht selbst?
Souverän ist, wer über den letzten Eindruck gebietet. Selbst beim Tod bleiben postmortale Wirkungen: Wie beim Wein entscheidet der Abgang über den bleibenden Eindruck, wer man gewesen sein wird.
Florian Felix Weyh, Jahrgang 1963, schrieb als junger Mensch Theaterkomödien und Hörspiele. Heute bevorzugt er das Feature mit seinem dokumentarischen Anteil. Geblieben ist ihm der Zugriff des Dramatikers auf seine Figuren: Wo er die Welt im Radio erforscht, werden die Interviewten zu Mitspielern im Theatrum mundi. Unterhaltsam geht es dabei immer noch zu.