Rembetiko
Auf der Suche nach dem griechischen Blues
Von Manuel Gogos
Regie: Sophie Garke
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Rembetiko
54:33 Minuten
Melancholisch und ausdrucksstark, das ist Rembetiko. Und damit steht er neben anderen Weltmusiken wie dem argentinischen Tango oder dem portugiesischen Fado. Seine Blüte hatte der griechische Musikstil in den 1930er Jahren. In welchen Formen hat er überlebt?
Rembetiko ist die Musik des griechischen Undergrounds. In den Hafenvierteln besangen Flüchtlinge aus Kleinasien ihr Fremdsein, in der Halbwelt aus haschischrauchenden Sängern und pomadisierten Zuhältern bildete er eine ganz eigene Subkultur.
Heute kennt jedes Kind in Griechenland die Lieder jener rebellischen Außenseiter. Viele Bands arbeiten mit Remixes der alten Legenden, ständig geht die Musik neue Verbindungen ein. Auch unter griechischen Migranten ist die Musik der Kleinasien-Flüchtlinge sehr populär.
Die Band „Prosechós“ spielte schon vor vierzig Jahren im Frankfurter Bahnhofsviertel zwischen Pelzhändlern, Straßendealern und Bordellen den griechischen Blues. Auch der deutsche Musiker DJ Shantel, der osteuropäische Tanzmusik modern interpretiert, begann hier seine Karriere. Der Autor, selbst griechischer Herkunft, begibt sich auf eine musikalische Spurensuche.
Manuel Gogos ist freier Autor und Ausstellungsmacher. Seine Arbeiten waren zuletzt zu hören im Humboldt-Forum, Berlin und zu sehen im Museum Ludwig, Köln (2021).
Er ist Autor zahlreicher Hörfunk-Features vor allem für Deutschlandfunk und WDR, sowie von Fernseh-Dokumentationen für Arte.