Virtuelle Berührungen
ASMR oder Die Kunst, Kopfkribbeln zu erzeugen
Von Manuel Gogos
Mit: Folker Banik und dem Autor
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Caroline Thon
Regie: Philippe Brühl
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2022
ASMR oder Die Kunst, Kopfkribbeln zu erzeugen
ASMR schafft bei manchen ein wohliges Kribbeln auf der Haut. © Imago / PantherMedia / Andriy Popov
Virtuelle Berührungen
54:23 Minuten
Schauer, die den Nacken runterlaufen oder ein kribbelndes Gefühl auf der Kopfhaut: Besonders junge Menschen verbinden mit ASMR - „Autonomous Sensory Meridian Response“ - ein Gefühl von Entspannung.
Ein wohliges Gänsehautgefühl kann gezielt „getriggert“ werden, durch flüsternde Stimmen oder reibende Geräusche. Die akustischen „Nahaufnahmen“ fühlen sich für ASMR-Fans an, als käme es zu wirklichen Berührungen.
Im Jahr 2021 wurde ASMR zum drittmeist genutzten Suchbegriff auf YouTube. Das Feature portraitiert einige der angesagtesten ASMR-Videokünstlerinnen wie die Webvideoproduzentin Maria Viktorovna, deren Kanal „Gentle Whispering ASMR“ über zwei Millionen Follower hat. Oder „Ephemeral Rift“, den eigenwilligen ASMR-Künstler, der in seinem Video „Melon Relaxation“ in der Verkleidung eines mittelalterlichen Pestarztes andächtig eine Melone abklopft.
Auch der Autor bleibt bei seinen ASMR-Selbstversuchen nicht „unberührt“. Geht es bei diesem eigenartigen Phänomen um den Versuch, im Internetzeitalter mit den Mitmenschen wieder in Berührung zu kommen? Und wie erklärt die Wissenschaft das ASMR-Phänomen?
Manuel Gogos ist freier Autor und Ausstellungsmacher. Seine Arbeiten waren zuletzt zu hören im Humboldt-Forum, Berlin und zu sehen im Museum Ludwig, Köln (2021). Er ist Autor zahlreicher Hörfunk-Features vor allem für Deutschlandfunk und WDR, sowie von Fernseh-Dokumentationen für Arte.