Ziemlich sensibel
Ich fühle was, was du nicht fühlst
Von Burkhard Reinartz
Regie: der Autor
Mit: Daniel Berger, Annika Schilling, Nils Kretschmer und Hildegard Meier
Ton und Technik: Eva Pöpplein und Christoph Schumacher
Redaktion: Anna Seibt
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Länge: 54'22
Eine Wiederholung vom 18.09.2022
Ich fühle was, was du nicht fühlst
Mimosen sind sehr empfindliche Pflanzen - aber das muss nichts Schlechtes sein. © EyeEm/Andre Leipold
Ziemlich sensibel
54:36 Minuten
Wer sich verletzt fühlt, hat immer recht? Ist Sensibilität eine neue Stärke oder nur ein modischer Kampfbegriff? Die Grenze zwischen feinfühlig und überempfindlich ist schmal.
Noch delikater wird es bei der Trend-Diagnose „hochsensibel“: Sind das Menschen, die schon ein Windhauch aus dem Gleichgewicht bringen kann? Ist „hochsensibel“ nur eine freundliche Umschreibung für Neurotiker, die sich für etwas Besonderes halten? Oder beschreibt es bewundernswert feinfühlige Menschen, die alltägliche Geräusche und Gerüche viel intensiver wahrnehmen?
Bewegungen wie #MeToo, Black Lives Matter oder für eine gendergerechte Sprache zeigen: Auch die Gesellschaft sensibilisiert sich zunehmend für Verletzungen. Werden Menschen oder gesellschaftliche Gruppen überempfindlich wie Schneeflocken, die schon bei kleinsten Berührungen wegschmelzen, oder brauchen wir gerade mehr denn je einen Sensibilisierungsschub, der es Minderheiten und einzelnen Menschen möglich macht, ihr Anderssein frei zu leben?
Burkhard Reinartz wurde 1951 im Emsland geboren und lebt in Köln. Nach einer Zeit als Musiker und bildender Künstler schreibt und produziert er seit über zwanzig Jahren Radiofeatures mit den Schwerpunkten Lyrik, Literatur, Musik und Alltagsphilosophie. Zuletzt: „Die Macht des Augenblicks“ (Deutschlandfunk 2021) „Die Welt tritt mir täglich zu nahe“ (Deutschlandfunk 2021), „Ich gehe in ein anderes Blau“ (Deutschlandfunk 2022) und „Keine Angst vor Gedichten“ (Deutschlandfunk 2023).