Jugendkultur im Deutschland der 80er-Jahre

Zwischen Protest und Pessimismus

54:23 Minuten
Die Schwestern Inga und Annette Humpe, 1983.
Inga und Annette Humpe (hier 1983) waren Ikonen der Neuen Deutschen Welle. © Imago / United Archives
Von Meinhard Stark |
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Die Hippies verschwinden, Punks prägen das neue Großstadtbild, aus Rockern werden Heavy-Metal-Fans und Gothic wird cool. In Deutschland etabliert die Jugend der 1980er-Jahre eine bis dahin unbekannte Szene-Kultur und eigene Formen der Rebellion.
1985: Die Shell-Jugendstudie beschreibt die westdeutschen Jugendlichen als „tolerante und liberal gestimmte Demokraten“. Mädchen und junge Frauen haben sich emanzipiert, besuchen öfter als ihre männlichen Altersgefährten Gymnasien und Universitäten und gehen ebenso früh wie sie sexuelle Kontakte ein. Die Jugend insgesamt setzt sich noch ausgeprägter als in den vorangegangenen Jahrzehnten von der älteren Generation ab.
Charakteristisch für diese Zeit: der Protest vor allem junger Leute gegen die Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen, gegen den Bau von Atomkraftwerken sowie gegen das Waldsterben. Sorgen macht auch die steigende Jugendarbeitslosigkeit.
In der DDR äußert sich die zunehmende Politisierung der Jugend vor allem in der kirchlichen Arbeit und der alternativen Friedensbewegung: „Schwerter zu Pflugscharen“. Daneben existieren: Opportunismus, Rückzug in private Nischen oder völlige Verweigerung. Dass Gorbatschow Generalsekretär wird, weckt neue Hoffnungen, die sich vier Jahre später in der „Friedlichen Revolution“ in der DDR erfüllen.

Die Dinge des Lebens
Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
Woche 2: Coming of Age

Zwischen Protest und Pessimismus
Jugendkultur im Deutschland der 80er-Jahre
Von Meinhard Stark

Regie: Nikolai von Koslowski
Mit: Bettina Kurth
Ton: Venke Decker, Bernd Bechtold
Reaktion Dlf: Klaus Pilger
Produktion: RBB/Deutschlandfunk/RB 2010
(Wiederholung vom 27.06.2010)

Meinhard Stark, 1955 in der DDR geboren, beschäftigt sich seit 1989 wissenschaftlich mit verfolgten Frauen in der ehemaligen Sowjetunion. 1994 promovierte er über "Deutsche Frauen des GULAG" an der Humboldt-Universität in Berlin.

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