Opernzukunft im Garagenhof?
"Ich glaube, dass die Oper vielleicht noch dieses Jahrhundert überleben wird, das nächste kaum mehr", so beurteilte der Philosoph und Musiktheoretiker Theodor W. Adorno vor 45 Jahren die Überlebensfähigkeit der teuersten aller Bühnenkünste.
Die moderne Regie im Opernbetrieb, Versuche, Repertoirestoffe in aktuelle Zusammenhänge zu setzen, hat in den vergangenen Jahrzehnten die Diskussionen unter Opernschaffenden und Publikum dominiert. Mittlerweile bringt eine "Götterdämmerung" im Führerbunker oder eine "Cosi fan tutte" im Swingerclub aus Pappmaché niemand mehr in Rage.
Gewöhnung ist eingetreten - die Grundsatzfrage, ob und wie gesungenes Theater Menschen heute noch erreichen kann, scheint dagegen mehr denn je unbeantwortet. Wie kann Oper aussehen, damit sie den Zuschauer berührt und den enormen Aufwand, den sie erfordert, rechtfertigt? Nach Antworten forschend, besuchte der Autor ein Off-Theater, eine Landesbühne, ein Stadt- und ein Staatstheater und einen Garagenhof. Denn auch hier wird mitunter Oper gespielt.
Regie: Burkhard Reinartz
Produktion: DLF 2015
Produktion: DLF 2015