Häusliche Gewalt gegen Pflegebedürftige

"Ich bin doch kein Täter!"

Eine alte Frau liegt in einem Pflegebett und wird betreut.
Eine alte Frau wird betreut. © dpa/picture alliance/Jens Kalaene
Von Günter Beyer |
Zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden in Deutschland zu Hause versorgt. Wenn dann zum Beispiel Kinder ihre alten Eltern, die sie pflegen, töten, erscheint dies als ungeheuerlicher Tabubruch. Und die Gewalt gegen Hilfsbedürftige hat viele Gesichter: Beschimpfung, Vernachlässigung, grobes Anfassen - oft eine Spirale mit schrecklichem Ende.
Manche Angehörige behaupten, sie hätten ihr Opfer aus der Pflegeabhängigkeit erlösen wollen. Wer Gewalt gegenüber kranken Angehörigen ausübt, fühlt sich oft überfordert. Kranke und Alte sind nicht selten schwierig im Umgang, die Pflege wird zur unerträglichen Last. Die familiäre Nähe, die eigenen vier Wände können zur Falle werden. Pflegende Kinder oder Ehepartner verbindet eine gemeinsame und nicht selten ambivalente Geschichte mit den Pflegebedürftigen. Doch ans Tageslicht kommen nur wenige Fälle häuslicher Gewalt, selbst viele Ärzte erkennen die Symptome nicht.
Produktion: Dlf 2017