Verdingkinder in der Schweiz

"Halts Maul, du lügst"

43:23 Minuten
Schweizer Nationalflagge weht
Schweizer Flagge © picture alliance / dpa / Rainer Jensen
Von Charly Kowalczyk |
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Hunderttausende Waisen- und Scheidungskinder wurden in der Schweiz „verdingt“. Sie wurden ihren Eltern häufig gegen deren Willen weggenommen und zumeist bei Bauernfamilien in Pflege gegeben, die dafür Kostgeld bekamen.
Bis Ende der 70er-Jahre wurden viele von ihnen auf Bauernhöfen wie Sklaven behandelt, einige wurden misshandelt und missbraucht. Eine staatliche Kontrolle gab es kaum, Verdingkinder waren rechtlos. Häufig handelte es sich um uneheliche und sogenannte „milieugeschädigte“ Kinder, die von den Waisen- oder Armenbehörden so behandelt wurden. Die meisten schweigen bis heute aus Scham.
Auch die Bauernfamilien, die von den Kindern profitierten, schweigen. Und die Schweizer Behörden blockieren das Bedürfnis der Betroffenen, endlich mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Zahlreiche Akten wurden vernichtet oder sind unauffindbar. Zudem verweigern die Behörden den ehemaligen Verdingkindern häufig die Auskunft über ihre leiblichen Eltern.

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„Halts Maul, du lügst"
Verdingkinder in der Schweiz
Von Charly Kowalczyk

Regie: Heide Schwochow
Es sprach: Bernhard Schütz
Ton und Technik: Alexander Brennecke
Redaktion: Karin Beindorff, Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/HR/SWR/WDR 2013

Eine Wiederholung vom 12.03.2013.

Das Feature wurde für den Prix Europa 2013 nominiert.

Charly Kowalczyk, 1957 in Singen (Baden-Württemberg) geboren, schreibt Features, Reportagen und Sachbücher. Er hat die Veranstaltungsreihe „bremer hörkino“ mitgegründet.

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