Hörspiel

Ad Wölfli – Portrait eines produktiven Un=Falls

Von Ruedi Häusermann |
Mit der Diagnose Schizophrenie kam der Knecht Adolf Wölfli (1864-1930) mit 31 Jahren in die Irrenanstalt. Von einem Psychiater zur Beruhigung mit Stiften und Papier ausgerüstet, schuf er ein gigantisches Oeuvre: Karten, Zeichnungen, Texte, Noten, Zahlen, die sich die ganze Welt und alle weiteren Planeten einverleibten und sie in den "St.Adolfs-Riesenglobus" verwandelten.
Sein Werk, das von Künstlern wie Jean Dubuffet und André Breton früh geadelt wurde, gilt als das bedeutendste der "Art brut". Anhand der imaginären Autobiographie, die Wölfli 1908 niederzuschreiben, zu zeichnen und zu komponieren begann, folgt Ruedi Häusermann dem Leben eines Mannes, der seinem Schicksal mit Witz, Bauernschläue und visionärem Eigensinn manches Schnippchen zu schlagen wusste.

Regie und Komposition: der Autor
Darsteller: Rahel Hubacher, Martin Hug, Markus Merz, Hans Jürg Müller, Jonas Kocher, Linda Pearse, Andreas Roth und Marc Unternährer
Produktion: Schweizer Radio DRS 2004
Länge: 100’58

Ruedi Häusermann, geb. 1948 in Lenzburg (Aargau), wandte sich früh dem Jazz zu, entwickelte eine eigene Musik-Theatersprache, Er arbeitete u.a. an der Volksbühne in Berlin und am Theater Basel.