Reihe: Nach dem Krieg

Das große Heft

113:19 Minuten
Eine alte Fotografie zweier Kinder. Eines hält einen Ball in der Hand.
Die Zwillinge schreiben ihre Beobachtungen nieder im großen Heft. © imago/Becker&Bredel
Von Agota Kristof |
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Bei ihrer Großmutter auf dem Land sind die zwei Brüder der Grausamkeit des Kriegs ungeschützt ausgesetzt. Die Zwillinge erfahren, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen können. Ihre Beobachtungen schreiben sie nieder im großen Heft.
Zu Kriegszeiten werden zwei zehnjährige Brüder von ihrer Mutter zur Großmutter aufs Land gebracht. Armut und Brutalität ausgesetzt, sind sie nun auf sich selbst gestellt. Die Schulen sind geschlossen, und die Großmutter behandelt sie schlechter als ihre Tiere. Die Brüder trainieren physische und psychische Unempfindlichkeit und bringen sich allmählich das Alphabet des Überlebens bei.
Sie folgen eigenen Moralvorstellungen: Sie helfen, wo die Not noch größer ist, sie rächen Ungerechtigkeit, leisten Sterbehilfe. Im großen Heft schreiben sie ihre Beobachtungen und Erkenntnisse in einfachen Sätzen auf und schützen sich mit der Kraft einer sachlichen Sprache vor dem Zynismus des Elends.

Reihe: Nach dem Krieg
Das große Heft
Von Agota Kristof
Bearbeitung und Regie: Erik Altorfer
Mit: Libgart Schwarz, Kristof Van Boven
Komposition: Martin Schütz
Ton und Technik: Franz Baumann

Produktion: Deutschlandfunk/HR/SRF 2021
Länge: 113'11

Agota Kristof, geboren 1935 in Csikvánd, Ungarn, flüchtete 1956 aus ihrer Heimat und emigrierte in die Schweiz. Sie fand Arbeit in einer Uhrenfabrik und erlernte die französische Sprache, in der sie fortan ihre Bücher – Prosa, Theaterstücke und zwei Hörspiele – schrieb. Ihre Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Agota Kristof starb 2011 in Neuchâtel.

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