Die Frau und die Stadt
"Ein fiktiver innerer Monolog der Dichterin Gertrud Kolmar, die die Berliner Siegessäule besteigt, um sich zu Tode zu stürzen – als ein Akt der Selbstbestimmung angesichts der Gewissheit, in absehbarer Zeit in einem nationalsozialistischen Vernichtungslager getötet zu werden. Und sich, oben angekommen, doch entscheidet umzukehren und abzusteigen.
Das Hörspiel von Gerlind Reinshagen, die dafür eine strenge formale Handlungs- und Motivstruktur gewählt hat, beschreibt ein Moment ästhetischen Widerstands und hat dabei weder etwas Selbstmitleidiges, noch setzt es auf schlichte Betroffenheit eines solchen Holocaust-Themas. Vielmehr erzählt das Stück subtil; nicht nur von Bedrohung, Ohnmacht, Angst, sondern auch von einer Todessehnsucht, von der Liebe zu dieser Stadt, vom Mut einer Frau, sich unter widrigsten Umständen persönliche Freiräume abzustecken.
Die Rolle der Kolmar, deren Persönlichkeit Gerlind Reinshagen präzise abbildet, ist mit Angela Winkler hervorragend besetzt: Ihre zarte, zerbrechliche Stimme macht das Ausmaß der Willensstärke, der Unerschrockenheit und der Reflektiertheit dieser Figur auf besondere Weise begreifbar." (Begründung der Jury)
Mitwirkende:
Angela Winkler und Gerlind Reinshagen
Musik: Sabine Worthmann
Regie:Andrea Getto
HR 2010
Dauer: 59’30"
Erstsendung: 20.01.2010
Anschließend: "Die Pforten des Paradieses" - Die ungarische Folksängerin Márta Sebestyén, vorgestellt von Karl Lippegaus
Die Rolle der Kolmar, deren Persönlichkeit Gerlind Reinshagen präzise abbildet, ist mit Angela Winkler hervorragend besetzt: Ihre zarte, zerbrechliche Stimme macht das Ausmaß der Willensstärke, der Unerschrockenheit und der Reflektiertheit dieser Figur auf besondere Weise begreifbar." (Begründung der Jury)
Mitwirkende:
Angela Winkler und Gerlind Reinshagen
Musik: Sabine Worthmann
Regie:Andrea Getto
HR 2010
Dauer: 59’30"
Erstsendung: 20.01.2010
Anschließend: "Die Pforten des Paradieses" - Die ungarische Folksängerin Márta Sebestyén, vorgestellt von Karl Lippegaus