Hörspiel

Doktor Murkes gesammeltes Schweigen

Heinrich Böll, aufgenommen am 29. September 1983.
Heinrich Böll, aufgenommen am 29. September 1983. © dpa
Hörspiel von Heinrich Böll |
Alltag im Funkhaus. Dr. Murke, Redakteur der Abteilung Kulturelles Wort, plagt sich mit einer wenig attraktiven Aufgabe: den wortgewaltigen Essayisten Prof. Bur-Malottke reut es, dass er in seinen Nachkriegsvorträgen Gott so eindeutig beim Namen genannt hat - er zieht nun eine unverbindlichere Wendung vor.
Deshalb muss Murke das Wort "Gott" aus alten Sendebändern, die wiederholt werden sollen, herausschneiden und dafür die Formel "Jenes höhere Wesen, das wir verehren" einkleben. Das überflüssig gewordene Wort "Gott" findet prompt in einem Hörspiel Verwendung, an Stellen, wo ursprünglich Schweigen vorgesehen war.
Aber Schweigen ist nun mal im Rundfunk nicht so gefragt. Nur der Herr Dr. Murke vom Kulturellen Wort, der hat für das Schweigen so seine ganz eigene Verwendung.
Bearbeitung und Regie: Hermann Naber
Komposition: Rolf Hans Müller
Mit Henning Fenske, Hilmar Tate, Hans-Helmut Dickow, Christel Koerner, Gerd Andresen, Iris Werlin, Heinz Schimmelpfennig, Berth Wesselmann, Andreas M. Ebert, Patrick Blank

Produktion: SWF/SR 1986
Länge: 50'45