Die Russische
Von Ines Geipel
Regie: Christiane Ohaus
Komposition: Christoph Grund
Mit: Linda Olsansky, Cathlen Gawlich, Christine Schorn, Martin Seifert
Ton: Andreas Narr, Eugenie Kleesattel
Produktion: Deutschlandradio Berlin/SR 2002
Länge: 87'16
Eine Wiederholung vom 05.05.2002
Die Russische
Einmal im Jahr ist Tag der Neuen, darauf wartet das ganze Internat um das Lachen der Mädchen zu hören. Nachts lernen die Mädchen Zivilverteidigung, mit Gasmasken hetzen sie durch die Wälder. Die Russische läuft übers Feld.
Einmal im Jahr ist Tag der Neuen, auf den das ganze Internat wartet, um das Lachen der Mädchen zu hören. Schon bald werden auch sie sich an den eintönigen Tagesablauf gewöhnt haben. Nachts lernen die Mädchen das Zivile zu verteidigen, mit Gasmasken hetzen sie durch die Wälder. Die Russische läuft übers Feld, den Bäumen zu, in die schwarzen Abhänge des Waldes hinein. Blicke aus verschlossenen Fenstern folgen ihr. Eines Nachts ist sie verschwunden.
Ines Geipel, 1960 in Dresden geboren. Leistungssportlerin, 1989 Ausreise aus der DDR. Seit 1996 Schriftstellerin und seit 2001 Professorin für Deutsche Verssprache an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Veröffentlichungen u.a.: "Tochter des Diktators" (2017), "Gesperrte Ablage. Unterdrückte Literaturgeschichte in Ostdeutschland 1945–1989" (2015), "Generation Mauer. Ein Portrait" (2014), "Der Amok-Komplex oder die Schule des Tötens" (2012), "Seelenriss. Depression und Leistungsdruck" (2010), "Dann fiel auf einmal der Himmel um: Inge Müller. Die Biografie" (2002).