Erzählungen aus Kolyma
Lange Jahre war der russische Schriftsteller Warlam Schalamow in stalinistischen Straflagern interniert. Seine Erfahrungen hat er literarisch verarbeitet in den „Erzählungen aus Kolyma“. „An welcher letzten Grenze kommt das Menschliche abhanden?“, fragt er sich, „Wie von alldem erzählen?“
Mit tausenden Anderen verbrachte Warlam Schalamow zwischen Ende der 1920er- und Mitte der 1950er-Jahre lange Zeit in sowjetischen Arbeitslagern. In der klirrenden Kälte Sibiriens, in der Region um den Fluss Kolyma herum, kämpften die Häftlinge unter miserablen Bedingungen tagtäglich gegen Skorbut, Dauerfrost, Erschöpfung und Hunger an. „Wenn ich am Leben bleibe, schreibe ich darüber eine Geschichte", sagt ein Häftling im Stück. Drei Wochen später ist er tot. Anders als seine Romanfigur hat Schalamow die insgesamt 19 Jahre überlebt. Der Autor lässt uns tief eintauchen in das Leben im sibirischen Arbeitslager, ohne sich jemals in rein persönlichen Leidensberichten zu verlieren. Hier zählt immer nur der nächste Tag.
Aus dem Russischen von: Gabriele Leupold
Bearbeitung und Regie: Martin Heindel
Komposition: Ralf Haarmann
Mit Peter Simonischek, Max Simonischek, Lars Rudolph, Alexander Khuon u.a.
Produktion: RBB 2010
Länge: 49'08
Bearbeitung und Regie: Martin Heindel
Komposition: Ralf Haarmann
Mit Peter Simonischek, Max Simonischek, Lars Rudolph, Alexander Khuon u.a.
Produktion: RBB 2010
Länge: 49'08