Franz Kafka – Der Bau
Von Rebekka David
Regie: die Autorin
Mit: Bernardo Arias Porras und Jenny König
Komposition: Matthias Erhard
Produktion: Deutschlandfunk/Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch 2018
Länge: 45‘09
Franz Kafka - Der Bau
Kafkas Erzählung von 1923/1924 handelt von einem Tier, das seinen Erdbau zum Schutz vor Feinden immer mehr erweitert und befestigt. Allmählich entsteht ein Labyrinth, in dem das Tier selbst zum Gefangenen seines Verfolgungswahns wird.
In Franz Kafkas Erzählungs-Fragment „Der Bau“, erklärt das Tier, das sein Erdloch zur Festung ausgebaut hat:
„Ich lebe im Innersten meines Hauses in Frieden und inzwischen bohrt sich langsam und still der Gegner von irgendwoher an mich heran. Ich will nicht sagen, daß er besseren Spürsinn hat als ich; vielleicht weiß er ebensowenig von mir wie ich von ihm.“
Mit Ergänzungen durch Passagen aus Kafkas Briefen und Tagebüchern hat Rebekka David den Text auf die Befindlichkeit und die Wünsche des heutigen Menschen übertragen: die Tür hinter sich zuziehen, sich vor der Welt verschließen, sich einmal nur um sich selbst sorgen, taub und blind sein für eine immer bedrohlicher werdende Welt, eine undurchschaubare Welt. Und doch steigt die Angst zur Panik, je mehr Sicherungsmaßnahmen getroffen werden.
Rebekka David, geboren 1993 in Leipzig, Studium der Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Inszenierungen u.a. am Staatstheater Braunschweig, dem Deutschen Theater Berlin, dem Theater Basel, dem Schauspiel Dortmund, dem Theater im Bahnhof Graz und an der Universität der Künste in Berlin. Hörspiele für den Deutschlandfunk und den SWR. Am Schauspiel Hannover inszeniert sie in der Spielzeit 2021/22 „Bungalow“ nach dem Roman von Helene Hegemann.