Hanns Eisler 1898–1962
Hollywood Elegien
Von Schorsch Kamerun
Mit: Angie Reed, Nadja Petri, Peter Gavajda, Irm Hermann, Josef Ostendorf, Jens Rachut, Schorsch Kamerun
Komposition: Hanns Eisler, Felix Kubin, Schorsch Kamerun, Moritz Gagern
Musiker: Ulrike Mayer, Nora Krahl, Harald Hufnagel, Susanne Roggendorf, Isabel Taurel
Ton: Schorsch Kamerun
Produktion: WDR 2003
Länge: 49'06
Hörspielrevue über das Überleben im Exil
Hanns Eisler - Gemaelde von Bert Heller aus dem Jahr 1958. © picture-alliance / akg-images / akg-images
Hanns Eisler 1898–1962
Hanns Eisler hat im Exil in den USA Gedichte von Bertold Brecht vertont, die „Hollywood Elegien“, die vom Überleben nach der Flucht aus Deutschland erzählen. Schorsch Kamerun widmet sich den Liedern aus den 1940er-Jahren mit Eislers und aktueller Musik.
Los Angeles 1942: Der Komponist Hanns Eisler, seit Jahren auf der Flucht vor den Nazis, sitzt mit seiner Frau Lou in einem schäbigen Hotel und komponiert Lieder nach Gedichten über das Exil von Bertolt Brecht. „Man ist nicht ungestraft in Hollywood. Man muss das einfach mit beschreiben. Und Brecht (...) brachte mir dann – ich glaube – acht Hollywood Elegien.“ Entstanden sind schroffe Lied-Miniaturen, die sich energisch in Inhalt und Form den Vorgaben der Traumfabrik widersetzen.
Schorsch Kamerun hat um die Elegien herum eine Revue konzipiert, die sich mit der kalifornischen Traumwelt-Fabrik auseinandersetzt. Die Musikerinnen, Sänger und Schauspielerinnen erzählen vom Leben im Exil, der ganzen Palette der Verheißungen und Bedrohungen, der Nötigungen und des verzweifelten Überlebenskampfs.
Schorsch Kamerun, geboren 1963 in Timmendorfer Strand, Autor, Musiker, Regisseur sowie Gründer und Sänger der Punkband „Die Goldenen Zitronen“, außerdem Betreiber des „Golden Pudel Club“ in Hamburg, zusammen mit Rocko Schamoni. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Prosa, war Gastprofessor an der Akademie der Bildenden Künste in München und inszenierte an vielen deutschsprachigen Theatern. 2007 Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Ein Menschenbild, das in seiner Summe null ergibt“ (WDR 2006). Zuletzt das Hörspiel „M (1) – Eine Stadt sucht einen Mörder (Wer hat Angst vor was eigentlich?)“ (BR 2020).