Ursendung
"Insekten und Einhörner"
Der Künstlerbriefwechsel zwischen Jean Dubuffet und Valère Novarina
sowie: 21 Antworten auf 24 Fragen von Valère Novarina durch Jean Dubuffet,
und Auszüge aus: "Le Drame de la vie" (Das Drama des Lebens)
und "Pendant la matière" (Während der Materie) von Valère Novarina.
Unter Verwendung von Musikfragmenten, die der Autor 1980 im Rahmen seines
Hörstücks "Le théâtre des oreilles" für Radio France Culture improvisiert hat.
Übersetzung aus dem Französischen und Bearbeitung: Leopold von Verschuer
Mit:
Jürgen Holtz - als Jean Dubuffet
Jens Harzer - als Valère Novarina
sowie Hanns Zischler und Marina Galic
Ton und Technik: Thomas Monnerjahn und Jan Fraune
Regieassistenz: Anke Beims
Regie: Leopold von Verschuer
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 88‘
Insekten und Einhörner
Der Eine auf dem Zenit seines Schaffens, der Andere am Anfang einer ungewissen Karriere.
Der 77-jährige berühmte Art-brut-Meister Jean Dubuffet pflegte mit dem noch unbekannten Autor Valère Novarina bis kurz vor seinem Tod einen regen Briefwechsel. Es ist ein berührendes Dokument der Hellsicht des Altmeisters gegenüber einem noch zu entdeckenden Künstler, dessen sprachliche Radikalität und Kühnheit er leidenschaftlich würdigt. Dabei entstand ein 20-teiliger Fragenkatalog des jungen Kollegen: "Können Sie malen?" – "Zerstören Sie?" – "Sind Sie verrückt?"
Der Briefwechsel zwischen Jean Dubuffet und Valère Novarina erschien 2014 unter dem Titel ‘Personne n’est à l’intérieur de rien’ (Niemand ist im Inneren von nichts) im Verlag L’Atelier contemporain.
Ausschnitt:
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Jean Dubuffet, geboren 1901 in Le Havre, war französischer Maler, Bildhauer, Collage- und Aktionskünstler. Hauptvertreter einer anti-intellektuellen Kunst, die er als ‚Art brut’ bezeichnete und kunsttheoretisch in Texten und Vorträgen verteidigte. Seine Gemälde sind vom Bildvokabular von Kindern, Naiven, Außenseitern und psychisch Erkrankten inspiriert, in ihnen erkannte er ein besonderes künstlerisches Potential. Dubuffets Werke und Sammlungen sind in zahlreichen internationalen Museen vertreten. Der Künstler starb 1985 in Paris.
Valère Novarina, geboren 1947 bei Genf, ist ein französisch-schweizerischer Schriftsteller, Theaterregisseur und Maler, der erstmals 1974 aufgeführt wurde und seine exzessive Sprachkunstwerke zunächst nur in Avantgarde-Zeitschriften und ab 1984 im renommierten Verlag P.O.L Paris veröffentlichte. Seit 1986 inszenierte er regelmäßig selbst seine Uraufführungen beim Festival d’Avignon in den von ihm bemalten Bühnenbildern. 2006 wurde er zu Lebzeiten ins offizielle Repertoire der Pariser Comédie Française aufgenommen. 1980 begann Novarina als gestische Fortführung des Schreibens öffentlich zu zeichnen und in der Folge auszustellen.
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