Manhattan Transfer (2/4)
Von John Dos Passos
Übersetzung aus dem Englischen: Dirk van Gunsteren
Bearbeitung: Leonhard Koppelmann und Hermann Kretzschmar
Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Stefan Konarske, Maren Eggert, Ulrich Noethen, Max von Pufendorf, Ulrich Matthes, Andreas Pietschmann, Marc Hosemann, Effi Rabsilber, Kathleen Morgeneyer u.v.a.
Komposition: Hermann Kretzschmar
Musik: Steffen Weber, Valentine Garvie, Paul Cannon, Jean Paul Höchstädter, Hermann Kretzschmar
Musikaufnahme: Rainer Schwarz
Wortaufnahme: Martin Eichberg, Andreas Meinetsberger, Achim Fell und Philipp Adelmann
Ton und Technik der Mischung: Andrea Völzing, Sonja Röder und John Krol
Produktion: SWR/Deutschlandfunk 2016
Länge: 48‘50
Eine Wiederholung vom 14.06.2016
Teil 3 am 19. Dezember, um 20:10 Uhr
Moderner Roman-Klassiker als Hörspiel-Vierteiler
Manhattan Transfer zählt zu den bedeutendsten Großstadtromanen des 20. Jahrhunderts. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Manhattan Transfer (2/4)
• Literatur • Ein moderner Klassiker ist wiederzuentdecken. Sein Einfluss reicht bis nach Deutschland: zu Döblins „Berlin Alexanderplatz“ und Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“. Auch in Paul Austers New-York-Trilogie findet er einen Referenzpunkt.
John Dos Passos nutzt für seinen Roman auf revolutionäre Weise die moderne Collage-Technik: Er montiert dokumentarische Zeitungsschlagzeilen, expressive Erzählerpassagen, Monologe und coole Dialoge hart aneinander. So bildet der amerikanische Romancier 1925 die Atemlosigkeit der Großstadt New York ab, die sich von 1898 bis zu den Anfängen der 1920er Jahre rasant entwickelt. Es ist die Zeit, in der sich die Menschen im Großstadtdschungel neu orientieren müssen: Elektrisches Licht, Autos, U-Bahnen, Hochhäuser, die aufkommende Broadway-Unterhaltungsindustrie: Bald verbreitet sich dieses Lebensgefühl um die ganze Welt.
John Roderigo Dos Passos, geboren 1886 in Chicago, gestorben 1970 in Baltimore, zählt zu den literarischen Hauptvertretern der US-amerikanischen Moderne. Neben „Manhattan Transfer“ begründete seine USA-Romantrilogie seinen Ruf als Romancier und Kritiker kapitalistischer Strukturen: „Der 42. Breitengrad“ (1930), „1919“ (1932) und „Die Hochfinanz“ (1936). Als sein Frühwerk „Orient Express“ (1927) im Jahr 2013 auf Deutsch erschien, wurde es von der Kritik hoch gelobt; ebenso seine erst 1997 publizierte Reportage „Das Land des Fragebogens“ über das Europa von 1945.