Hörspiel nach Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“

Der Großinquisitor

Das Stück legt den Text in eine musikalische Landschaft und erforscht ihn bewusst über eine weibliche Stimme - besetzt von Valery Tscheplanowa. Zu sehen: Schauspielerin und Sängerin Valery Tscheplanowa bei einer Fotoprobe.
Das Stück legt den Text in eine musikalische Landschaft und erforscht ihn bewusst über eine weibliche Stimme - besetzt von Valery Tscheplanowa. © picture alliance/dpa/Markus Scholz
Von Björn SC Deigner |
Müsste Jesus, wenn er zur Zeit der Inquisition oder einer anderen Umbruchzeit erneut der Welt als Heilsbringer erschiene, nicht eingesperrt werden, um die staatliche Ordnung zu wahren? – Eine Hörspiel-Fantasie nach Dostojewski.
Die großen Fragen der Großinquisitor-Episode aus Dostojewskis Roman "Die Brüder Karamasow" gelten auch heute: Welche Ziele verfolgen die Eliten einer Gesellschaft? Wäre es nicht besser, ein einfach Glaubender zu sein als ein hoffnungsloser Zweifler? Und wer hatte am Ende recht: Jesus oder der Mächtige, der den Störenfried aus Staatsräson wegsperrt? Das Stück legt den Text in eine musikalische Landschaft und erforscht ihn bewusst über eine weibliche Stimme.

Der Großinquisitor
Von Björn SC Deigner
Regie: der Autor
Mit: Valery Tscheplanowa
Komposition: der Autor
Ton und Technik: Tanja Hiesch und Christian Eickhoff
Produktion: SWR 2021
Länge: 49'04

Björn SC Deigner, geboren 1983 in Heidelberg, ist Autor für Theater und Hörspiel sowie Sounddesigner und Komponist. Er studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen u.a. bei Heiner Goebbels. Seine Stücke wurden am Deutschen Theater Berlin, dem Thalia Theater Hamburg und anderen Stadttheatern aufgeführt. Sein Hörspiel "sich abarbeiten" (SWR 2012) wurde zu den ARD Hörspieltagen eingeladen. "In Stanniolpapier" war Hörspiel des Monats im August 2019. Zuletzt für Deutschlandradio: "Unterland" (Deutschlandfunk Kultur 2019). Er lebt und arbeitet in Berlin.