Ponto dos Mentirosos
Atlas eines Dorfes
Von Merzouga und Nina Hellenkemper
Regie: die Autoren
Mit: Felix von Manteuffel, Carlos Lobo, Susanne Barth, Michael Witte und Claudia Mischke
Komposition: Merzouga
Musik: Philip Zoubek (Klavier), Bira Reis (brasilianische Instrumente), Janko Hanushevsky (E-Bass), Eva Pöpplein (Elektronik)
Ton und Technik: Wolfgang Rixius, Katharina Lueg
Dramaturgie: Sabine Küchler
Produktion: Deutschlandfunk 2019
Länge: 60'14
Eine Wiederholung vom 16.03.2019
Atlas eines Dorfes
Hier begann die Kolonisierung Brasiliens. © Deutschlandfunk/Nicola Rubinstein
Ponto dos Mentirosos
60:22 Minuten
Geschichten, Gesänge und Geräusche von dem Ort, wo Brasilien zum ersten Mal von Europäern betreten wurde. Sie evozieren in einer opulenten Klangkomposition einen tropischen Ort von dunkler Schönheit.
Vor 500 Jahren ist Pedro Álvarez Cabral an diesem Strand gelandet und hat Brasilien „entdeckt“. Noch immer steht der Lügenbaum, der Ponto dos Mentirosos, am Ufer des Dschungelflusses in dem damals neu entstandenen Dorf. Hier erzählen die Menschen sich Geschichten. Geschichten wie die von der Meerjungfrau, die nachts aus dem Atlantik stieg. Oder von der Fischerin, deren Haus schon zweimal vom Meer davongetragen wurde.
Die Hütte des Medizinmannes stand früher mitten im Urwald, der Mata Atlantica. Der Wald ist verschwunden, der Garten mit den Heilkräutern vertrocknet. Wenn die Sehnsucht nach den Vögeln zu groß wird, nach dem Wald, dann singt Jakama, seine Frau, die Lieder von früher. Das Wissen um die Pflanzen interessiert die jungen Indigenen nicht mehr. Aber wenn der Vollmond aus dem Meer auftaucht, tanzen 300 Pataxó ums Feuer.
Das Duo Merzouga (Janko Hanushevsky und Eva Pöpplein) produziert Radiosendungen und radiophone Klangkunst wie zuletzt das Hörspiel „Logbuch der Gegenwart“ (Deutschlandfunk 2022). Die Arbeit des Duos wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Grand Prix Nova.
Nina Hellenkemper schreibt Radiofeature und Hörspiele, spielt und inszeniert Theater.