Hörspiel: Schaffenskrisen als Luxus und Qual

Mädchenliegestütze

Zerknülltes Papier und abgebrochene Bleistifte auf einem Schreibtisch.
Was, wenn die gute Idee einfach nicht kommen will? © imago
Von Sarah Kilter |
• Satire • Prokrastination, endlose Selbstreflexionen, ein kaputter Schreibtischstuhl: Sarah Kilter erzählt von den vielen Dingen, die zwischen einer Autorin und ihrem Text stehen. Also hofft sie auf ihre Figuren. Doch auf die ist so gar kein Verlass.
„Ich muss hier mal Ordnung machen. Habe das bei den anderen gesehen. Diese Struktur, diese Ästhetik. Dann geht ja alles viel leichter, wenn es übersichtlich ist. Wenn es übersichtlich ist, dann übersieht man die Dinge endlich.“
Wie schreibt man einen guten Text, wenn man sehr privilegiert ist, aber der Flow sich trotzdem nicht einstellt? Man kann Figuren erschaffen, die die Arbeit der Autorin übernehmen. Manchmal aber sind die Figuren nicht ganz ausgereift oder kaputt, dann verstehen sie nichts. Und dann gibt es ein Problem. Atemlos, wütend und zugleich sehr humorvoll wirft das Autorinnen-Ich einen scharfen Blick auf die Mühen der Produktion aktueller Gegenwartsdramatik.

Mädchenliegestütze
Von Sarah Kilter
Regie: Cristin König
Mit: Marina Frenk, Lola Klamroth, Max Hegewald und André Holonics
Ton und Technik: Alexander Brennecke, Philipp Adelmann
Deutschlandfunk Kultur 2019
Länge: 50'37
Eine Wiederholung vom 05.12.2019

Sarah Kilter, geboren 1994 in Berlin, ist Autorin für Theater, Hörspiel, Film und Fernsehen. Sie studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Ihre Stücke wurden auf zahlreichen Bühnen aufgeführt, darunter Hans-Otto-Theater Potsdam, bat-Studiotheater und Deutsches Theater Berlin. „White Passing“ war eines von drei Gewinnerstücken der Berliner Autor:innentheatertage 2021 und wurde für den 47. Mülheimer Dramatikpreis nominiert. Gemeinsam mit Lars Werner schrieb Kilter das SciFi-Hörspiel „Daddy“ (RBB 2022). 2022 wurde sie von „Theater heute“ zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres gewählt. Zuletzt: die ARD-Serie „Lamia“ (2022) und das Theaterstück „Von Wunden und Wundern“ (Schauspiel Leipzig 2024/25).

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