True Stories
Von Sophie Calle und Ulrike Haage
Bearbeitung, Komposition und Regie: Ulrike Haage
Mit Francoise Cactus, Birte Schnöink, Damian Rebgetz
Produktion: BR 2019
Länge: 47'
True Stories
Die Französin Sophie Calle gehört weltweit zu den wichtigsten zeitgenössischen Konzeptkünstlerinnen. Sie ist eine Meisterin im Auflösen der Grenzen zwischen Realität und Fiktion.
Es gibt kein Tabu bei ihr, das dem Spiel Einhalt gebieten würde, solange dieses nur zum Kunstwerk wird. „Die Psychologie zwischenmenschlicher Beziehungen ist der Inhalt aller meiner Arbeiten“, sagt Sophie Calle und zeigt sich beeinflusst von Jaques Lacan, der in den 60er- und 70er-Jahren eine Theorie des Unbewussten in der Alltagssymbolik entwickelte.
Sophie Calle beobachtet und sammelt Daten, Spuren, Lebenslagen. Sie gibt die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in Form tagebuchartiger Texte wieder, die von Fotografien unterstützt werden.
Sophie Calle beobachtet und sammelt Daten, Spuren, Lebenslagen. Sie gibt die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in Form tagebuchartiger Texte wieder, die von Fotografien unterstützt werden.
Ulrike Haage setzt in ihrem Hörspiel einige der äußerst lakonischen und pointierten Erzählungen aus "True Stories" einer Art akustischen Befragung aus, nimmt sich das Postkarten-Buch Tout mit Kurzbeschreibungen zu 54 Werken von Sophie Calle vor und nähert sich den Verfahrensweisen Calles an:
„Dieses Hörspiel ist ein Versuch mit offenem Ausgang. Eine Interpretation von Texten, Werkbeschreibungen, die ich faszinierend oder thematisch spannend finde und über meine klanglichen Assoziationen zusätzlich mit Sounds und Musik bemustere. Ich halte mich dabei streng an unsentimentale Regeln wie Taktvorgaben, Zahlenspiele, die ich auf Noten übertrage und so weiter. Ich mische mich musikalisch dazu. Und verfahre dabei wie Sophie Calle, ich verfolge das Werk über seine Veröffentlichungen.“ (Ulrike Haage)
„Dieses Hörspiel ist ein Versuch mit offenem Ausgang. Eine Interpretation von Texten, Werkbeschreibungen, die ich faszinierend oder thematisch spannend finde und über meine klanglichen Assoziationen zusätzlich mit Sounds und Musik bemustere. Ich halte mich dabei streng an unsentimentale Regeln wie Taktvorgaben, Zahlenspiele, die ich auf Noten übertrage und so weiter. Ich mische mich musikalisch dazu. Und verfahre dabei wie Sophie Calle, ich verfolge das Werk über seine Veröffentlichungen.“ (Ulrike Haage)
Drei Protagonisten, der Performer Damian Rebgetz, die Sängerin Françoise Cactus und die Schauspielerin Birte Schnöink interpretieren und improvisieren mit den Texten in den drei Sprachen Französisch, Deutsch und Englisch, in die Sophie Calles Texte geschrieben oder übersetzt wurden.
Die chronologisch aufeinanderfolgenden Kurzgeschichten aus "True Stories" zwischen privatem Erfahrungsbericht und literarischer Miniatur erhalten über die unterschiedlichen Stimmen und Klänge eine weitere Ebene von Authentizität. Eine unterschwellige Soundebene vertieft den hybriden Charakter der zum Teil verstörenden Geschichten. Unmerklich wird auch der Hörer zum Teil des Spiels, wenn die Grenze zwischen Wahrheit und Erfindung, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Erinnerung und Trauer, Verstecktem und Offenlegung verschwimmt.
Die chronologisch aufeinanderfolgenden Kurzgeschichten aus "True Stories" zwischen privatem Erfahrungsbericht und literarischer Miniatur erhalten über die unterschiedlichen Stimmen und Klänge eine weitere Ebene von Authentizität. Eine unterschwellige Soundebene vertieft den hybriden Charakter der zum Teil verstörenden Geschichten. Unmerklich wird auch der Hörer zum Teil des Spiels, wenn die Grenze zwischen Wahrheit und Erfindung, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Erinnerung und Trauer, Verstecktem und Offenlegung verschwimmt.