Mein hohles Herz singt Lieder der Versammlung
Eine Collage entstanden zur Zeit des körperlichen Abstands
Von: Hannes Becker, Nina Bussmann, Dmitrij Gawrisch, Maren Kames, Julia Kandzora, Judith Keller, Thomas Köck, Joël László, Jan Schomburg Kevin Rittberger, Gerhild Steinbuch, Lena Vöcklinghaus
Mit: Leonie Benesch, Susanne Bredehöft, Bastian Dulisch, Anna Eger, Till Firit, Lukas Gander, Jens Harzer, Mareike Hein, Ingo Tomi, Katharina Hofmann, Sebastian Hufschmidt Mateja Meded, Marie Popall, Sylvana Seddig, Gabriel Schneider, Julia Franz Richter Maria Schrader, Lilith Stangenberg, Mervan Ürkmez, Lena Vogt, Jenny Weichert, Genet Zegay
Komposition: Max Andrzejewski, Florentin Berger-Monit und Johannes Wernicke, Sophia Kennedy, Andreas Spechtl
Leitung virtueller Chor: Lisa Pottstock
Ton & Technik: Kay Poppe
Inszenierung von "Eure Paläste sind leer": Thomas Köck und Andreas Spechl
Regieassistenz: Anne-Sophie Schmidt
Regie: Henri Hüster
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
Länge: 86’27
Mein hohles Herz singt Lieder der Versammlung
86:32 Minuten
• Collage • Entstanden unter dem Eindruck des ersten Lockdowns ist das Hörspiel heute Zeitzeugnis und zugleich fortlaufende Einladung zum Einander-(Zu)hören. Begonnen hat alles mit einer Stimme, aufgenommen mit dem Handy.
Es beginnt mit Ratlosigkeit und dem Gefühl einer echten Ungewissheit, die sich von sonst empfundenen Unsicherheiten radikal unterscheidet. Wer macht wann wieder wo Kunst? Wer alleine ist und schreibt und zeichnet? Wer zusammen ist in einem Raum und spricht und spielt? Wer sich bewegt und andere berührt? Wie schnell vergisst eine Gesellschaft? Diese Fragen werden untereinander diskutiert und führen zur Ermüdung, denn es gibt gerade viel Wichtigeres. Aber was tun wir jetzt? Die Sehnsucht nach Gemeinsamkeit ist größer denn je.
Von dieser Zeit zu erzählen, ohne nur von dieser Zeit zu erzählen. Das haben wir uns vorgenommen. Zusammensein, zusammen handeln, das tun auch die, die alleine sind und an die anderen denken. Autor*innen schreiben Texte, die aus der schreibenden Einsamkeit heraus einen Raum für eine Gemeinschaft aufmachen. Erzählen als Solidarität: Wir funken Geschichten raus aus der Quarantäne und denken aneinander und denken miteinander nach.
Wie können wir uns jetzt versammeln, wenn wir uns nicht versammeln können? Vielleicht beim Zuhören, das ja ohnehin am Anfang steht, wenn man darüber nachdenkt, was es heißt füreinander da zu sein, solidarisch zu sein miteinander.
"Wie es jetzt möglich ist, dass die Welt stillsteht, um Alte und Kranke zu schützen. Dass die Leute ihre Wochenend-Barcelona-Reisen und ihre Festivals opfern und keine Freunde mehr treffen und ihre Concept Stores und Kaffeeläden zumachen, um denen zu helfen, die schwächer sind. Und es scheint, als erröteten alle vor Scham, weil sie jetzt plötzlich sehen, was eigentlich möglich ist. Langsam und immer lauter: Ein vielstimmiges leises Knistern, das immer lauter wird."
(Auszug aus dem Hörspiel)
(Auszug aus dem Hörspiel)
"Meine Fragen sind: Wer ist noch da, wo sind sie, und mit wem kann ich mich verbünden?"
(Dorothee Elmiger)