Hörspiel über Marcel Proust

Phantome

Porträt aus dem Jahr 1896 von Marcel Proust (1871-1922), französischer Schriftsteller und Sozialkritiker.
Porträt aus dem Jahr 1896 von Marcel Proust (1871-1922), französischer Schriftsteller und Sozialkritiker. © picture alliance / Heritage-Images
Von Hermann Kretzschmar |
2021 wäre Marcel Proust 150 Jahre alt geworden. Dieses Hörstück versucht, die sensible und präzise Vielfalt von Prousts Werk über eine Wort/Musik-Komposition einzufangen, die vom Ensemble Modern eingespielt wurde.
Die Idee einer idealen Übersetzung von Text in Musik und Musik in Text ist eine so alte wie immer wieder neue künstlerische Herausforderung. Das Stück "Phantome" des Komponisten Hermann Kretzschmar reflektiert musikalisch die Schilderungen und Struktur von Prousts "Sodom und Gomorrha" und gestaltet sie kompositorisch neu.
Die Musik entstand ursprünglich für die SWR/Dlf-Hörspielfassung des Romans, sie wird aber über gut 25 Tableaus hinweg in neue Zusammenhänge gesetzt, wodurch die Komposition ihre Selbstständigkeit wie Unabhängigkeit behauptet. Ihre Re-Semantisierung leistet ein Racine-Text über die Illusionen der Jugend.

Phantome
Von Hermann Kretzschmar
Mit Texten aus Jean Racines "Phädra" und Marcel Prousts "Sodom und Gomorrha"

Aus dem Französischen von Bernd-Jürgen Fischer
Mit dem Ensemble Modern und Marcus Meyer
Komposition und Regie: Hermann Kretzschmar
Ton und Technik: N.N.
Produktion: SWR 2021
Länge: 46‘

Hermann Kretzschmar, geboren 1958, studierte zunächst Schulmusik und Germanistik sowie im Anschluss Klavier bei Bernhard Ebert in Hannover. 1985 wurde er Mitglied des Ensemble Modern und arbeitet dort seitdem als Solist und Kammermusiker. 1994 gründete er gemeinsam mit Catherine Milliken und Dietmar Wiesner das Label HCD-Productions. Seit 2001 hat Hermann Kretzschmar viele Hörstücke und Hörspielkompositionen realisiert.