Die Ukraine, Russland und der Westen
Angesichts des Angriffskriegs, den Putin gegen die Ukraine führt, haben wir eine Reihe von dokumentarischen und historischen Features aus dem Archiv zusammengestellt. Sie entstanden alle zu einer Zeit, als die gegenwärtigen Entwicklungen undenkbar erschienen. Trotzdem tragen sie, so hoffen wir, zum Verständnis der größeren Zusammenhänge bei, wenngleich der eine oder andere O-Ton und Zwischenton heute in anderem Licht erscheint.
Andreas Westphalen zeichnet in seinen beiden Features „Die Samen des Misstrauens“ und „Die Wurzeln des Misstrauens“ nach, welche Rolle eine mögliche Nato-Osterweiterung bei den Verhandlungen zur Deutschen Einheit spielte, und wie es in den Amtszeiten von Jelzin und Clinton schließlich dazu kam. Ein weiteres Feature, das sich mit Putins Außenpolitik in seinen Anfangsjahren beschäftigt, wird Anfang Mai erscheinen.
Inga Lizengevic erzählt anhand der Geschichte des Filmemachers Oleg Senzow die Tage der Krim-Annexion 2014, während Julia Solovjeva den alltäglichen Wahnsinn des Krieges in der Ostukraine dokumentiert, der seitdem dort tobt. Mario Bandi beleuchtet, wie Putin die Opposition um Alexej Nawalny ausgeschaltet hat. Mark Zak schließlich führt uns zurück in die Tage nach der Oktoberrevolution, als die Ukraine zum ersten Mal ihre Unabhängigkeit und Eigenstaatlichkeit erringen konnte.