Regie: Beate Andres
Mit: Bernhard Schütz
Komposition: zeitblom
Ton: Lutz Pahl, Hermann Leppich
Produktion: Deutschlandradio Berlin 2004
Länge: 48'34
(Wdh. v. 26.09.2004)
Minotaurus. Eine Ballade
Vom Menschen fressenden Ungeheuer wird der Minotaurus zum Opfer undurchschaubarer Umstände. Das Mensch-Tierwesen erkennt sich selbst und fürchtet sich. Ein Hörspiel von Friedrich Dürrenmatt.
"Das Wesen, das die Tochter des Sonnengottes, Pasiphae, geboren hatte, (…) fand sich auf dem Boden des Labyrinths vor, das von Daidalos erbaut worden war, um die Menschen vor dem Wesen und das Wesen vor den Menschen zu schützen, einer Anlage, aus der keiner, der sie betreten hatte, wieder herausfand und deren unzählige in sich verschachtelte Wände aus Glas waren, so dass das Wesen nicht nur seinem Spiegelbild gegenüberkauerte, sondern auch den Spiegelbildern seiner Spiegelbilder."
Friedrich Dürrenmatt, 1921 in Konolfingen geboren. Zahlreiche von Dürrenmatts Dramen und Prosatexten wurden für den Rundfunk adaptiert. Er schrieb auch Hörspiele, wie etwa "Abendstunde im Spätherbst" (erhielt als ORF-Produktion 1958 den Prix Italia), "Der Prozeß um Elses Schatten" (BR/SR 1964), "Der Mitmacher" (ORF/BR/DRS 1973) oder "Das Versprechen" (SFB/DRS 1996). 1957 gewann Dürrenmatt für "Die Panne" (NDR 1956) den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Der Schweizer starb 1990 im Kanton Neuenburg. Sein Text "Minotaurus. Eine Ballade" entstand 1985; das gleichnamige Hörspiel erhielt 2005 den Prix Marulić.