Hörspiel zu Kolonialgeschichte und Migration

Dienstbare Geister (1/2)

Von Paul Plamper |
Das Hörspiel erzählt von gegenläufigen Migrationsbewegungen: 1905 verlässt eine mittellose junge Frau Berlin und wandert in die deutsche Kolonie Kamerun aus.
Ihr sozialer Aufstieg geschieht auf Kosten der einheimischen Nachbarn und Bediensteten, die vergeblich Widerstand gegen die Deutschen leisten. Der zweite Teil spielt 2015: Ein junger Mann bricht aus Kamerun nach Deutschland auf.

Konzept, Buch, Regie, Schnitt und Übersetzung ins Deutsche: Paul Plamper
Mitarbeit Konzept, Recherche: Jelka Plate
Dramaturgische Beratung: Richard Djif, Péguy Takou Ndie
Übersetzung ins Französische: Elise Graton
Übersetzung ins Englische: Ben Fergusson
Mit Sandra Hüller, Olivier Djommou, Britta Hammelstein, Ainulla Nasari, Cepan Alrasul, Ulrich Ngoeyap, Marteza Maqsudi, Fabian Hinrichs, Marion Czogalla, Gabi Bornschein, Klaus Peter Lüdicke, Cristin König, Clarice Peter, Judith Lotter, Jacqueline Ekombo Itondo, Christine Nicod, Alvine Makuate, Richard Djif, Venant Ntiomo Nigounde, Françoise-Nicole Ndoume, Dr. Tobbit Dieudonné, Remco Schuurbiers, Bebek Welten und Pieterjan Jacobs.
Produktionsleitung: Christine Nicod
Aufnahmen, Mischung und Sounddesign: Titus Maderlechner
Regieassistenz, Schnitt und Übersetzung ins Deutsche: Elena Zieser
Regieassistenz und Schnitt: Hans Broich-Wuttke
Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk, Deutschlandfunk Kultur, dem Mitteldeutschen Rundfunk und der Ruhrtriennale 2017
Länge: 53'40
Ursendung
(Teil 2 am 11.09.2017)

Paul Plamper. 1972 in Ulm geboren, Autor, Theater- und Hörspielregisseur. Er inszenierte u.a. am Berliner Ensemble und am Stadttheater Istanbul. Seit 1999 arbeitet er überwiegend für den WDR als Hörspielmacher. Für seine Werke erhielt er u.a. 2011 und 2002 den Prix Europa für "Tacet" und "Top Hit leicht gemacht", 2009 den Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Ruhe 1", 2010 den Robert-Geisendörfer-Preis für "Der Assistent", sowie 2012/13 den Deutschen Hörbuchpreis und den Deutschen Hörspielpreis der ARD für "Der Kauf".
Seit 2005 entwickelt Plamper Arbeiten im Stadtraum, wie "Das Akustische Kleist Denkmal" am Kleinen Wannsee (seit 2011), sowie Audioinstallationen, u.a. gezeigt im Museum Ludwig Köln (2009), im ZKM Karlsruhe (2010). Zuletzt: "Die Schlange" im n.b.k. Berlin und "Future Dealers" im Museumsquartier Wien (2016). "Dienstbare Geister" wurde durch die Film- und Medienstiftung NRW gefördert.
Audioinstallation "Dienstbare Geister":
Die Geschichten werden zeitgleich in zwei nebeneinander liegenden Räumen erzählt. Das Publikum teilt sich und wechselt nach dem ersten Durchlauf den Raum, um die andere Zeitebene zu hören. Der jeweilige Nebenraum macht sich immer wieder akustisch bemerkbar. Die Kolonialzeit greift wie ein Poltergeist ins Heute, umgekehrt hört man in der Kolonialgeschichte Vorboten einer Zukunft, die an heute erinnert.

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