Hörspielszenen zu den NSU-Morden

Blumen für Otello

53:54 Minuten
Demo gegen Nazi-Terror und Rassismus in Gedenken an Walter Lübcke 2019 in München.
Bei einer Demo gedenken Aktivisten der Menschen, die vom NSU ermordet wurden. © imago images / Alexander Pohl
Von Esther Dischereit |
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• Kollektive Erinnerung • Auf den Spuren der NSU-Mordserie sucht Esther Dischereit in einer assoziativen Szenenfolge nach den Hintergründen der Taten. Zum Gedenken an die Opfer.
Erst elf Jahre nach dem ersten rassistisch motivierten Mord des NSU am 11.11.2011 übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen. Am gleichen Tag verschwanden in Bundes- und Landeskriminalämtern und den Organen des Verfassungsschutzes Akten zu diesen Verbrechen.
Die deutsch-jüdische Schriftstellerin Esther Dischereit wollte verstehen, was Menschen dazu treibt, aus rassistischen Gründen zu töten. Sie besuchte regelmäßig die Sitzungen des NSU-Untersuchungsausschusses und erlebte ein Land, in dem Schuld bei den Opfern von rassistischer Gewalt, nicht den Tätern, gesucht wurde. Indem die Autorin den unsagbaren Verbrechen mit einer Inszenierung konkreter Szenen begegnet, leistet sie einen Teil kollektiver Trauerarbeit.
Interview mit Esther Dischereit zu den Hintergründen ihres Hörspiels:
"Ich wollte, ich könnte es noch immer nicht glauben"

Blumen für Otello
Über die Verbrechen von Jena
Von: Esther Dischereit
Regie: Giuseppe Maio
Mit: Christian Grashof, Leslie Malton, Uwe Preuss, Verena von Behr, Axel Wandtke, Andreas Schmidt, Marie Gruber, Cathlen Gawlich, Nadja Engel, Tilo Prückner, Anne Schirmacher, Horst Kotterba, Hansjürgen Hürrig, Esther Dischereit, Guntbert Warns, Tatja Seibt, Mürtüz Yolcu, Mansou Ciss
Komposition: Lutz Glandien
Ton: Alexander Brennecke, Gunda Herke
Produktion: DKultur 2014
Länge: 53’48
Eine Wiederholung vom 21.05.2014

Die Lyrikerin, Erzählerin und Autorin Esther Dischereit
Die Lyrikerin, Erzählerin und Autorin Esther Dischereit© Deutschlandradio - Bettina Straub

Esther Dischereit, geboren 1952 in Heppenheim, ist eine deutsch-jüdische Autorin und lebt in Berlin. Sie schreibt Lyrik, Prosa und Hörspiele, wurde 2009 mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet. Deutschlandradio produzierte „Sommerwind und andere Kreise“ (2002), „Nothing to know but coffee to go“ (2007) sowie „Wurfsendungen“ (2008, 2012, 2014). Zwischen 2012 und 2013 war sie Beobachterin des NSU-Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestags.

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