Ich bin meiner Mutter dankbar

Von Dorothea Brummerloh |
Als der Bürgerkrieg in Sri Lanka ausbrach, traf seine Mutter eine Entscheidung, die Umeswarans Leben grundlegend beeinflussen sollte...
Die Geschichte von Umeswaran Arunagirinathan begann in Jaffa, einer Halbinsel im Norden Sri Lankas, wo er in einem Städtchen namens Putur aufwuchs. Die Familie baute Zwiebeln und Bananen an, verkaufte sie, besaß irgendwann einen kleinen Gemüseladen. Ein ganz normales Leben also, sagt Arunagirinathan, den alle nur Umes nennen.

Diese Normalität endete abrupt, als der Bürgerkrieg zwischen den Regierungstruppen und der tamilischen Befreiungsarmee begann. Schulen wurden geschlossen, Hubschrauber überflogen die Häuser und brachten Raketen und den Tod. Die tamilische Bevölkerung stand zwischen zwei Fronten: Die "Tamil Tigers" rekrutierten Teenager und die Regierungstruppen verschleppten sie, weil jeder in ihren Augen ein potenzieller Unterstützer der Rebellen war. Deshalb beschloss die Mutter, ihren ältesten Sohn in Sicherheit zu bringen: zu ihrem Bruder nach Hamburg. Gerade mal 12-jährig brach Umes zu dieser Reise ins Ungewisse auf.