Liv Strömquist: „Ich fühl’s nicht“ (5/5)

    Theseus‘ Gesicht

    Illustration aus der Graphic Novel von Liv Strömquist: Eine Person liegt seitlich eingerollt auf einer sehr kleinen Insel im Wasser.
    Das Ende der Liebe erscheint oft genauso rätselhaft wie ihr Anfang. Teil fünf der Hörspielserie "Ich fühl's nicht". © Liv Strömquist / avant-verlag
    • Pophörspiel • Ebenso mysteriös wie der Anfang der Liebe erscheint häufig auch ihr Ende. Wie kann man dieses Ende beschreiben? Und kann man es vielleicht doch irgendwie beeinflussen?
    Strömquist durchkämmt die Geschichte nach alternativen Perspektiven auf das Ende der Liebe. Dabei stößt sie unter anderem auf Ariadne: Eine Figur der griechischen Mythologie, die für das Verlassenwerden geradezu berühmt ist, denn ihr Geliebter Theseus verlässt sie von einem Tag auf den anderen. Er hat plötzlich aufgehört, sie zu lieben. Das Motiv der verlassene Ariadne wird in der Kunstgeschichte häufig behandelt, doch Theseus’ Perspektive erscheint als Leerstelle. Wie war Theseus’ Gesichtsausdruck, als er Ariadne verließ? Und wie hängt der antike Mythos von Theseus und Ariadne mit den religiösen Strukturen eines Beziehungsrituals zusammen?
    Mit einem präzisen Blick für soziologische Zusammenhänge zitiert Strömquist parallel aus wissenschaftlichen Studien, Reality-TV, Fernsehserien, Boulevardmedien, Ratgeberliteratur und Popmusik. Sie rekonstruiert aktuelle Positionen von Denkerinnen wie etwa Eva Illouz genauso wie Schlüsselszenen literarischer Werke oder antike Philosophien und Mythen.

    Hörspielserie
    Ich fühl's nicht (5/5)
    Nach der Graphic Novel von Liv Strömquist
    Übersetzung aus dem Schwedischen: Katharina Erben
    Bearbeitung und Regie: Rami Hamze
    Mit: Lou Strenger, Moritz Führmann, Judith Jakob, Lea Fleck, Svenja Wasser, David Vormweg, Nils Kretschmer
    Besetzung: Jutta Kommnick
    Regieassistenz: Luise Weigert
    Ton und Technik: Eva Pöpplein und Jens Müller
    Dramaturgie: Julia Gabel und Johann Mittmann
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
    Länge: 16'06

    Liv Strömquist, geboren 1978 in Lund, Schweden, ist eine der einflussreichsten feministischen Comiczeichnerinnen. Die studierte Politikwissenschaftlerin zeichnet regelmäßig für unterschiedliche schwedische Magazine und Zeitungen. Ihre Buchveröffentlichungen befassen sich mit sozialen Fragen, die sie mit einer großen Bandbreite an Referenzen von Popkultur bis zur Bibel behandelt. Zuletzt erschienen: „Der Ursprung der Welt“ (2017), „Der Ursprung der Liebe“ (2018), „I’m every woman“ (2019), „Ich fühl’s nicht“ (2020), „Im Spiegelsaal“ (2021) und „Liv Strömquists Astrologie“ (2023).

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