Russen gegen Putins System (1/3)

Eine kämpferische Künstlerin

32:44 Minuten
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© Deutschlandradio/Alisa Yoffe
Von Roman Schell |
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Alisa Yoffes Bilder sind einfach: Dicke schwarze Pinselstriche auf weißem Grund. Sie tragen Namen wie „Bucha“ oder „No war“, zeigen Tote und Kriegsgerät und klagen die russische Regierung für deren Taten an.
So wie viele andere russische Künstlerinnen und Künstler lebt auch Alisa Yoffe seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Exil. Die 34-Jährige hat es in Moskau nicht länger ausgehalten. Wenn sie jetzt noch da wäre, würde sie wahrscheinlich im Gefängnis sitzen. Obwohl sie nicht nur in ihrer Heimat als eine vielversprechende junge Künstlerin gehandelt wurde. Jetzt macht sie von Georgien aus Kunst, die gegen das System Putin Position bezieht. Eine ihrer Ausstellungen trug den Titel „Die Ukraine wird gewinnen!“.
Kaum jemand aus der modernen russischen Kunst- und Kulturszene protestiert gegen den russischen Besatzungskrieg mutiger, lauter und entschiedener als Alisa Yoffe. Ihre Flucht ermöglicht ihr das, bedeutet aber auch ein finanzielles Desaster für sie. Denn wie die meisten Russinnen und Russen im Ausland hat auch Alisa Yoffe keinen Zugang mehr zu ihrem russischen Konto. Trotzdem macht sie weiter, in der Hoffnung, irgendwann in ein Russland ohne Putin zurück kehren zu können.
Alisa Yoffe in ihrem Atelier
Alisa Yoffe in ihrem Atelier. Im Hintergrund ihr Bild "No War".© Deutschlandradio/Roman Schell
Antikriegsdemonstration mit Yoffes Bild „No War“ vor dem georgischen Parlament
Antikriegsdemonstration mit Yoffes Bild „No War“ vor dem georgischen Parlament im Frühjahr 2022.© Deutschlandradio/Roman Schell

Russen gegen Putins System (1/3)
Eine kämpferische Künstlerin
Von Roman Schell

Ton: Oliver Dannert
Regie: Matthias Kapohl
Redaktion: Anna Seibt
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Länge: ca. 30'

Roman Schell, Spätaussiedler. 1983 in Russland geboren. Seit 10 Jahren arbeitet er als freier Filmemacher und Radiojournalist für öffentlich-rechtliche Sender. Sein Berichtsschwerpunkt liegt auf der Ukraine, Russland und Belarus.

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