Die Dinge des Lebens
Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
Woche 11: Alter
Mutters Schatten
Der Vater tot, die Mutter im Heim. Beim Ausräumen des Elternhauses sortiert, verhökert und entsorgt der Autor das Leben seiner Eltern, ein Inventar bürgerlicher Kultur. Er nutzt die Gelegenheit, zurück in die eigene Geschichte zu blicken.
Das Haus still, nur der Klang der Schritte: Der Vater vor vier Jahren gestorben und nun auch die Mutter im Pflegeheim. Zum ersten Mal allein hier, in diesem vollgestellten Einfamilienhaus: 200 Quadratmeter, dazu Keller und Dachboden, seit Jahrzehnten nicht mehr richtig aufgeräumt. Häkeldeckchen, Schnapsgläser aus Stettin, vergilbte, blasse Fotos.
Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit, eine Jugend Ende der 1960er, Anfang der 70er Jahre in der deutschen Provinz. Zusammen mit seinem Bruder leert der Autor das Haus.
„Mutters Schatten“ wurde mit dem Prix Europa 2008 ausgezeichnet.
Mutters Schatten
Kehraus im Elternhaus
Von Lorenz Rollhäuser
Realisation: der Autor
Mit: Tonio Arango und Linda Olsansky
Redaktion Dlf: Jenny Marrenabch
Produktion: NDR 2008
Lorenz Rollhäuser, geboren 1953 in Marburg, lebt in Berlin. Er ist seit 1990 Autor und Produzent zahlreicher Features und Hörspiele, darunter „Mutters Schatten“ (NDR 2008, Prix Europa) und „Kreuzberg von oben“ (Dkultur/NDR/WDR 2014, Dokka-Preis). 2022 wurde er mit dem Axel-Eggebrecht-Preis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet. Zuletzt: „Dekolonisiert euch!“ (Deutschlandfunk Kultur 2020) und „Frontera – Menschen und Mauern an der Grenze Mexiko – USA“ (NDR/Deutschlandfunk 2020).