Schwerpunkt: 100 Jahre Radio
Knallfunken
Oder der Missbrauch von Heeresgerät
Von Jochen Meißner
Regie: der Autor
Mit: Astrid Meyerfeldt, Bernhard Schütz
Ton: Lutz Pahl
Produktion: DKultur 2009
Länge: 54'39
Mediengeschichte mit Marschmusik
Eine kleine Mediengeschichte zum Krieg im Hörspiel seit 1914 © Unsplash / Muhammed Ocal
Knallfunken
54:35 Minuten
• Doku • Die Geschichte des Radios beginnt vor dem Radio, und sie beginnt mit einem Knall. Feature über eine frühe Form des Radios im Ersten Weltkrieg und die nachfolgende Repräsentation des Kriegs im Hörspiel.
Die gerne kolportierte Redeweise, das Radio sei zunächst „Missbrauch von Heeresgerät“ gewesen, bezieht sich auf die Funker im Ersten Weltkrieg. Sie gaben nicht nur militärische Meldungen über ihre Funkgeräte weiter, sondern lasen auch Zeitungsartikel vor und sendeten Unterhaltungsmusik: Ihre Funktechnik war ein Geburtshelfer für das Radio als Echtzeitmedium. In der Geschichte der akustischen Aufzeichnungs- und Übertragungsmedien spielt der Krieg auch als Anlass und Thema eine Rolle, die schon vor Radio und Hörspiel beginnt – etwa mit der berühmten Kriegsrede von Kaiser Wilhelm II. an das deutsche Volk vom 6. August 1914: „Es muss denn das Schwert nun entscheiden ...“ – auch wenn die Rede erst dreieinhalb Jahre später nachträglich aufgezeichnet wurde, um sie der Nachwelt zu überliefern.
Das Feature blickt auf die Entstehung des Radios im Krieg und die Repräsentation des Kriegs im Hörspiel zurück.
Das Feature blickt auf die Entstehung des Radios im Krieg und die Repräsentation des Kriegs im Hörspiel zurück.
Jochen Meißner, geboren 1966, Hörspielkritiker und Autor von Radiofeatures sowie von Texten zu Geschichte und Ästhetik des Hörspiels. Mitveranstalter des Berliner Hörspielfestivals und Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Zuletzt: „Die rote Tür – Ein heiteres Doomscrolling-Hörspiel jenseits der Linearität des Radios“ (Deutschlandfunk Kultur 2022).