Kölner Kongress 2019

Erzählen. Sound. Öffentlichkeit. (1/2)

43:46 Minuten
Das Duo Merzouga bei den Vorbereitungen für die Live-Hörspielperformance im Kammermusiksaal.
Das Duo Merzouga bei den Vorbereitungen für die Live-Hörspielperformance im Kammermusiksaal. © Deutschlandradio / Anna Panknin
Von Anna Panknin |
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Radiohören ist eine meist einsame, intime Tätigkeit: im Auto, im Bett, beim Kochen. Was passiert aber, wenn Radio nicht nur über den Äther gesendet wird, sondern gleichzeitig im öffentlichen Raum stattfindet? Darüber diskutieren wir - mit Ihnen - auf dem diesjährigen Kölner Kongress.
Am 15. und 16. März öffnen sich wieder die Türen unseres Kölner Funkhauses für interessierte Radiohörerinnen und Radiohörer sowie Radiomacherinnen und Radiomacher. Auf dem inzwischen dritten Kölner Kongress wollen wir uns mit der Frage befassen, wie Öffentlichkeit und ein kulturell-dokumentarisches Radio miteinander agieren, manchmal sogar miteinander verschmelzen.
Zwei große Radiokunstperformances im Kammermusiksaal bringen Hörerinnen und Macher live zusammen. Radiomacherinnen und Radiomacher stellen ihre Projekte und Ideen vor.
Kate Hattley und Sybella Perry von otic.radio.
Kate Hattley und Sybella Perry von otic.radio.© Deutschlandradio / Anna Panknin
otic.radio – ein Freiraum für alle
Ein Beispiel dafür ist otic.radio, ein Projekt der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Am 16. März bespielen die Studierenden der KHM von 12 bis 20 Uhr ihre Radiostation im Freiraum des Deutschlandfunks. Ziel ihres Webradios ist es, die verschiedenen Fächergruppen an der Kunsthochschule besser zu vernetzen und einen Raum für Experimente zu schaffen. Gesendet werden Klangkunst, Lesungen und experimentelle Konzerte, die die Studierenden erarbeitet haben und live präsentieren.
Partizipation erwünscht
Im Rahmen des Kölner Kongress sind nun auch die Besucher und Hörerinnen des Deutschlandfunk eingeladen, Teil dieser Live-Radio-Erfahrung zu werden. Die beiden Initiatorinnen Sybella Perry und Kate Hattley betonen, dass sie die Interaktion mit den Vorbeikommenden besonders schätzen, da zwei wesentliche Charakteristika von otic.radio die Improvisation und der Austausch seien.
Die Sendung, die während des Kölner Kongress entsteht, kann komplett auch unter https://www.khm.de/oticradio/ nachgehört werden.
Tina Klatte, Ralf Wendt (hinten stehend) und ihre Mitspieler von Radio Corax.
Tina Klatte, Ralf Wendt (hinten stehend) und ihre Mitspieler von Radio Corax.© Deutschlandradio / Anna Panknin
Inszenierte und initiierte Realität
Auch in Halle kann man des Öfteren Teil einer Live-Radio-Performance werden. Tina Klatte und Ralf Wendt experimentieren hier regelmäßig mit Live-Radio im öffentlichen Raum. Sie inszenieren Realität, indem sie zum Beispiel in einer größeren Gruppe selbst erdachte Spiele in der Innenstadt von Halle spielen. Ihr Spiel im öffentlichen Raum streamen sie live im Freien Radio Corax.
Dabei mischen sie live erzeugte und vorproduzierte Klänge zu einer neuen Sound-Realität. Gleichzeitig initiiert dieses Live-Radio auch Realität, indem Passanten und Zuschauerinnen absichtlich oder zufällig Teil der Radio-Performance werden.
Das Konzept dieser öffentlichen Radio-Sendungen erläutert Tina Klatte am 16. März um 15.00 in einem Vortrag mit Hörbeispielen.
Brasilien im Kölner Funkhaus
Das Finale des Kölner Kongress führt uns schließlich nach Brasilien. Das Duo Merzouga und die Feature-Autorin Nina Hellenkemper laden uns ein, an einem Vollmondfest im ältesten Dorf des neuen Brasiliens teilzunehmen.
Im Hörspiel, das live im Kammermusiksaal des Deutschlandfunk stattfindet, gleichzeitig aber auch in unserem Radio-Programm zu hören sein wird, verbinden sich Geschichten, Gesänge und Geräusche mit einer opulenten Klangkomposition und eindrücklichen Fotos.
Und das ist noch nicht alles
Neben diesen drei Projekten erwarten Sie noch viele weitere Vorträge, Performances und Gespräche auf dem diesjährigen Kölner Kongress. Weitere Informationen finden Sie unter www.koelner-kongress.de.
Außerdem sind Sie herzlich eingeladen, vorbei zu kommen, in unser Funkhaus in Köln, Raderberggürtel 40, der Eintritt ist wie immer frei.
(Teil 2 am 22.3.2019)