Kölner Kongress 2019

Erzählen. Sound. Öffentlichkeit. (2/2)

43:50 Minuten
Von Anna Seibt |
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Der Kölner Kongress 2019 ist vorbei. Radiobegeisterte haben sich zusammengefunden, um über das Verhältnis von Radiokunst und Öffentlichkeit nachzudenken: Wo hört Storytelling auf und fängt die Lüge an? Wie berichten wir über Verschwörungstheorien und brauchen wir neue Erzählungen über die DDR?
Zum dritten Mal öffneten sich am 15. und 16. März die Türen unseres Kölner Funkhauses für Besucher des Kölner Kongress. Eingeladen waren alle, die sich für das Erzählen, für Sound und für Medien, insbesondere Radio, interessieren. In Vorträgen, Gesprächsrunden, Sound-Installationen und Live-Hörspiele setzen sich Künstler, Journalisten und Hörerinnen mit dem Spannungsfeld von "Erzählen. Sound. Öffentlichkeit." auseinander.
Der schmale Grat zwischen Storytelling und Lüge
Eine dieser Gesprächsrunden befasste sich mit dem Thema "Fake Feature(s)". Ausgelöst durch den Skandal um den Spiegel-Journalisten Claas Relotius, fragte die Deutschlandfunk-Redakteurin Tina Klopp ihre Gäste, inwieweit Journalisten nachhelfen dürfen, wenn die Realität die Geschichten nicht so schreibt, wie wir sie gerne im Radio erzählen wollen. Es diskutierten die Feature-Autorin und Redakteurin beim RBB Mareike Maage, der Regisseur und Kameramann Daniel Sponsel und der Feature-Autor Tom Schimmeck.
Kölner Kongress 2019, "Fake Feature(s) – Über Storytelling und Realität", Person(en) vlnr: Tina Klopp (DLF), Mareike Maage, Daniel Sponsel, Tom Schimmeck, Foto: Hajo Drees, 16.3.2019
Diskussion zum Thema "Faszination Verschwörungstheorie"© Deutschlandradio / Hajo Drees
Im Gespräch mit dem Titel "Faszination Verschwörungstheorie" erzählten Walter Filz und Christian Schiffer von ihren Erfahrungen mit Verschwörungstheoretikern. Der Journalist Christian Schiffer hat sich zusammen mit seinem Kollegen Christian Alt für das Feature "Schöner neuer Wahn" (BR/Deutschlandfunk) tief in die Materie eingearbeitet.
Wie funktioniert eine Verschwörungstheorie?
Um herauszufinden, wie Verschwörungstheorien funktionieren, erfanden die beiden selbst eine Theorie, nach der wir flächendeckend mit Hilfe von Rauchmeldern überwacht werden. Dabei mussten sie feststellen, dass ihre spielerische Herangehensweise an absurde Theorien schnell gefährlich werden kann, nämlich dann, wenn Menschen den ausgedachten Unfug für bare Münze nehmen.
Kölner Kongress 2019, "Faszination Verschwörungstheorie" Personen vlnr: Kolja Unger (DLF), Christian Schiffer, Walter Filz, Anna Seibt (DLF), Foto: Hajo Drees, 16.3.2019
Diskussion zum Thema „Fake Feature(s)“© Deutschlandradio / Hajo Drees
Walter Filz hingegen will sich mit seiner Podcast-Serie "Akte 88. Die tausend Leben des Adolf Hitler" ausdrücklich über Verschwörungstheoretiker lustig machen. Zusammen mit dem Journalisten Michael Lissek hat sich der Leiter der Hörspiel- und Feature-Abteilung beim SWR auf die Suche nach Theorien zum Überleben Hitlers nach 1945 gemacht. Welche der Theorien ihn besonders fasziniert haben, erzählte er im Gespräch.
Die DDR neu erzählen
Ein Schwerpunkt des diesjährigen Kölner Kongress bildete die Diskussion darüber, ob bzw. wie wir die Geschichte der DDR 30 Jahre nach deren Untergang neu erzählen können. Darüber diskutierten die Feature-Redakteurin beim Deutschlandfunk Ulrike Bajohr, die Autorin Dörte Fiedler, der Journalist Johannes Nichelmann, die britische Historikerin Mary Fulbrook, die Kamerafrau Jakobine Motz und Laila Stieler, Drehbuchautorin des Films "Gundermann".
Kölner Kongress 2019, "Neues Erzählen von der DDR Diskussion, Personen: Mary Fulbrook, Laila Stieler, Johannes Nichelmann, Jakobine Motz, Dörte Fiedler, Ulrike Bajohr, Wolfgang Schiller, Foto: Hajo Drees ,16.03.2019
Wie kann die Geschichte der DDR heute neu erzählt werden?© Deutschlandradio / Hajo Drees
Falls nun Ihr Interesse geweckt ist, finden Sie die kompletten Mitschnitte aller Vorträge und Gespräche auf der Homepage des Kölner Kongress 2019 www.koelner-kongress.de. Außerdem können Sie dort auch alle Sendungen, die aus Programmpunkten des Kongress entstanden nachhören.
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