Daten, Algorithmen, Kunst - Krise als Chance
Was kann Kunst in der Krise leisten, wie arbeitet Kunst gegen die Krise - und ist Krise überhaupt etwas Schlechtes für die Kunst? Studierende der Kunsthochschule für Medien erkunden die Kraft der Ästhetik gegen die Krise.
KHM-Projekte im Foyer
micromobility revolution
von Anton Linus Jehle
Der Künstler widmet dieses Werk den Opfern der Mikromobilitäts-Revolution von Paris (2018-2023). Ein Denkmal zu Ehren der 1474 E-Roller, die für die Störung unserer Gesellschaft gefallen sind.
The infinitesimally large space in between
von Leon-Etienne Kühr
Die interaktive Installation untersucht die Beziehung zwischen dem physischen Raum, den wir bewohnen, und den hochdimensionalen Einbettungsräumen, auf denen viele derzeitige generative KI-Modelle basieren. Welche Möglichkeiten gibt es, die Bilder unserer Lebenswelt in diese abstrakten Räume infinitesimaler Distanzen und berechneter Semantiken zu transferieren?
Kunsthochschule für Medien auf dem Kölner Kongress 2024
Ich war eine Waffe
von Sayaka Kuramochi
Die experimentelle Arbeit nähert sich der Beziehung zwischen Gesellschaft und Technik mithilfe eines speziellen Kristalls, dem Rochelle-Salz, das auch unter dem Trivialnamen Weinstein bekannt ist. Dieser Kristall wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufig sowohl in Mikrofonen und Kopfhörern verwendet, als auch während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und Japan in der Militärtechnik eingesetzt. Im künstlerischen Kontext wird das Material nun neu funktionalisiert und inszeniert und damit auch das Verhältnis zwischen Natur, Technik und Gesellschaft neu interpretiert.
VERA PES640001 STORY NO.3 und TECHNO-BJÄRA
Von Alexandra Nikitina
Verändern sich durch Technologien wie Robotik und Künstliche Intelligenz, zusammen mit unserem Bestreben, ein digitales Bewusstsein zu schaffen, auch unsere tradierten Vorstellungen über das Leben, den Animismus, die Magie und Vitalität? Die KI-Textgeneratorin Vera und die Techno-Bjära sind zwei experimentelle Beispiele, die zeigen, wie sich unsere alten magischen Vorstellungen und unser persönliches wie auch kollektives Unbewusstes in den neuen Technologien fortschreiben.
Speech Bubbles & Bespoke Chatter
Von Pedro A. Ramírez
Die Klanginstallation dekonstruiert die Mechanismen der computerbasierten Stimmerkennung nach dem Vorbild der technischen Explosionszeichnung. Die Erfassung, Zerlegung und Manipulation sprachlicher Äußerungen in der präsemantischen Phase eröffnet verschiedene Möglichkeiten, den Menschen in der digitalen Sphäre aufzuspüren.
Embedded Politics
Von Conrad Weise und Kjell Wistoff
In der Arbeit Embedded Politics beantworten verschiedene Large Language Models den politischen Kompass-Test. Es wird verhandelt, wie digitale Tools den Bias des Internets übernehmen und möglicherweise verstärken und inwiefern Computer als Beurteilungsinstrument agieren sollten.
On the Difference in Rendering
Von Conrad Weise
Canvas Fingerprints als Operationale Bilder zeigen die invisuelle Infrastruktur der Extraktionslogik, auf der die fragile Grundlage des Internets beruht – sie enthüllen die Unordnung des digitalen Kapitals und stellen das heute vorherrschende technologischdeterministische Denken in Frage.
Daten, Algorithmen, Kunst: Die Kraft der Ästhetik gegen die Krise
Panel am 9.3. um 16.30 Uhr, Moderation Martin Stengel
Ein Gespräch über die ausgestellten Arbeiten erkundet die Beziehung zwischen Kunst, Krise und Technologie. Die Diskussion vertieft sich in die Frage, ob Krise ausschließlich als negative Kraft betrachtet werden sollte oder ob sie nicht auch als kreative Chance fungiert: die Kunst beflügelt, den Künstler reizt und innovative Schöpfungen hervorbringt.
Kurzfristige Änderungen im Programmablauf sind möglich.