Jolie Zhilei Zhou wurde 1994 in Guangzhou, China, geboren. Sie lebt und arbeitet jetzt in Köln und arbeitet mit Fotografie und Text. Ihre Arbeiten befassen sich häufig mit dem zeitgenössischen Dilemma von Liebe und Emotionen und spiegeln unser wirtschaftlich-soziales Lebensumfeld durch die Absurdität des täglichen Lebens und die Subtilität der Gefühle wider.
2017 erhielt sie einem Honour Bachelor of Arts in Visual Studies und Cinema Studies an der John H. Daniels Faculty of Architecture, Landscape and Design, University of Toronto. Derzeit studiert sie für das zweite Diplom an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Die Ästhetik des Niedergangs

Pass by Me, Penetrate Me, Destroy Me
Glas ist niemals transparent. Wir versuchen, unseren Geist zu entblößen, wie es das Glas tut. Glas ist auch durchsichtig. Es ist das Material, das die Existenz der Zeit ausschließt. Indem wir mit diesem Material leben, sind wir begierig, mehr denn je im Moment zu leben.

Zwischenwesen und der Fluch des inszenierten Atavismus | Liminal Beings and Curse of Staged Atavism
Für viele wird das Camping zu einer temporären Flucht aus den Zwängen des städtischen Lebens. Es ist ein kuratiertes Erlebnis, bei dem man die Schönheit der Natur genießen kann, während man gleichzeitig in den gewohnten Annehmlichkeiten untergebracht ist. Der Akt des Campings wird zu einer greifbaren Verkörperung des modernen Atavismus. Unter Atavismus versteht man das Wiederauftauchen von Eigenschaften oder Merkmalen in einem Individuum, die an die Eigenschaften der Vorfahren erinnern.
Warum genießen wir es, Vögel zu beobachten, Sterne zu sehen, zu jagen, zu wandern, zu reiten, zu fischen oder einfach in der Natur spazieren zu gehen? Die romantische Vorstellung von der Wildnis ist eine Nebenwirkung der Domestizierung, die monumentale Formen annimmt und als Bühne für diejenigen dient, die sich nach einer Dosis Atavismus sehnen. Solche Bühnen, wie Parks, Stauseen, Erholungsorte und Gärten, werden sogar von den Tieren in der Umgebung genutzt, die sich daran gewöhnt haben, dort nach Brotkrümeln oder Material für ihre Nester zu suchen.

Shuree Sarantuya ist eine in Köln lebende Medienkünstlerin und Aktivistin. Sie ist in Ulaanbaatar, Mongolei, geboren und aufgewachsen. Ihre Arbeit basiert auf umfangreichen Recherchen, die in eine experimentelle Praxis münden, in der sie verschiedene Medien nutzt, um den ständigen Übergang bzw. die Migration von einem Nomadenhaushalt zu einem sesshaften Lebensstil aufgrund der Anforderungen des aktuellen kapitalistischen Systems darzustellen.
Fake It Till You Make It, Fake It Till You Die

Suse Itzel ist Filmemacherin, Künstlerin und Autorin. Sie studierte bildende Kunst in Hamburg sowie Literarisches Schreiben und Experimentalfilm an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Itzels Videoarbeiten, Objekte und raumgreifende Installationen wurden seit 2009 in zahlreichen Ausstellungen v.a. in Deutschland und Österreich gezeigt. Ihre jüngsten autobiografisch geprägten Arbeiten beschäftigen sich mit sexualisierter Gewalt, mit Trauma(heilung), Krankheit und Zeug*innenschaft. Gemeinsam mit Leonie Hoh und Jennifer de Negri gründete sie 2023 die queer-feministische Lese- und Talkreihe [OHNE PRONOMEN].
Tantalus
Stellen Sie sich einen Patienten mit Locked-in-Syndrom vor, der ständig in seinem Kopf kämpft. Wenn der Körper sich nicht frei bewegen kann, aber noch Bewusstsein hat, ist jeder Herzschlag Auszeichnung und Qual zugleich. Diese beiden Zustände werden zur einzigen zirkulierenden Bedeutung des Lebens bis zum Ende. Im Spiel kann es passieren, dass der Spieler zu Tode gestochen wird oder nach dem Highscore müde wird und das Spiel subjektiv beendet.

Hu Tianyi ist als Künstler auf Animation, digitale Spiele und KI-Kunst spezialisiert und studiert derzeit an der KHM.
Beauty Sleep Russia: Act 3
Die Arbeit verschränkt das Historische mit dem Digitalen und untersucht die digitalen Aspekte des russischen Imperialismus und der Kolonialkriege durch die Cyberbrille. Es enthält keramische Vorrichtungen, die Schlafportale und Prothesen symbolisieren, die die Lähmung des Handelns und die Abwesenheit von Kraft darstellen. Diese werden mit einem digitalen Schlachtfeld-Interface gekoppelt, das dem russischen sozialen Netzwerk “VKontakte” nachempfunden ist und surreale Dialoge und Propaganda-Erzählungen hervorhebt.
Der Begriff “Traum” wird hier als Metapher für die Abwesenheit des bewussten Willens und den Fluss der Halluzinationen in einer totalitären Gesellschaft verwendet.

Julia Vergazova ist Künstlerin, Kuratorin und Pädagogin. Sie ist Absolventin der Kunsthochschule für Medien Köln (2024). In den letzten Jahren konzentrierte sich ihr Interesse auf Fragen der menschlichen Empathie, der Möglichkeiten ihrer Manipulation und der ethischen Herausforderungen in der Kunst. Sie erforscht auch die Möglichkeiten, gesellschaftspolitische Traumata und globale Katastrophen durch die Sprache der Kunst und ihre digitalen Erweiterungen zu diskutieren.
Austauschbare Orte und Artificial Super Surroundings

Doris Treitz diplomierte 2024 mit Auszeichnung an der Kunsthochschule für Medien. Sie lebt und arbeitet in Köln.
Echo

Gao Yuantian - Geboren 1992 in Peking, China. 2007 begann er ein Studium im Bereich Animationsfilm in Peking. 2017 ging er nach Deutschland, um zu studieren. 2019 wurde er an der Bauhaus-Universität im Fachbereich Freie Kunst angenommen und studierte Installationsund Videokunst. Seit 2021 studiert er Regie an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) im Masterstudiengang. Während dieser Zeit war er Regisseur und Drehbuchautor von vier Spielfilmen und vier Stop-Motion-Animationsfilmen. Neben seinem Studium arbeitete Gao Yuantian als Set-Designer und Art Director in verschiedenen Filmproduktionen und zeichnete Storyboards für mehrere Filme, wodurch er umfangreiche Berufserfahrung sammelte.
Erbschaft

Jeanne van Eeden studiert an der Kunsthochschule für Medien Köln mit den Schwerpunkten literarisches Schreiben und Videokunst und ist Stipendiatin der Begabtenförderung des Cusanuswerks. In ihrer künstlerischen Arbeit befasst sie sich mit unsichtbaren Transaktionen und nimmt es mittels verschiedener Medien mit der Spurensuche auf. Dabei kommt der Dokumentation von Innerlichkeit eine besondere Bedeutung zu: Jedem Nachdenken über die Welt, geht eine Berührung mit ihr voraus. Ereignisse führen zu Gedanken und hinterlassen Gefühle, die zurückverfolgt werden können. Sich selbst in ein Verhältnis zum Erforschten zu setzen, bildet dabei die entscheidende Gemeinsamkeit zwischen ihren Arbeiten. In der Selbstverortung vermengen sich Dokumentation und Autofiktion und reflektieren kaleidoskopartig an Körper gebundenes Wissen, wie Dinge aus bestimmter Perspektive erscheinen und Vorstellungen von Wirklichkeiten entstehen, die nur einen Ausschnitt von Realität in sich aufnehmen können. Alles ein bisschen unheimlich.
Hang am Baum
Ein ruhiger Blick auf den Kohletagebau um Lützerath und auf die Verhältnisse zwischen Gesellschaft und Natur: Unberührtheit und Nutzbarmachung, Ausbeutung und Widerstand, menschliche und unmenschliche Zeitrechnungen.

Lucas Dülligen absolvierte ein Studium der Philosophie und Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität. Seit 2021 studiert er an der Kunsthochschule für Medien Köln. Sein erster langer Spielfilm „Vereinzelt Sonne“ (2024, 69 Min.) wurde bei den 58. Internationalen Hofer Filmtagen mit dem Friedrich-Baur-Goldpreis 2024 ausgezeichnet.
So ist das Leben und nicht anders.

Pixel, Papier, Stimmen, Zeit und Stoff sind die Materialien, mit denen Lenia Friedrich arbeitet. Sie beendete 2024 ihr Diplomstudium mit Auszeichnung in Mediale Künste an der KHM in Köln, zuvor BA in Mediendesign an der Münster School of Design und Bauzeichnerlehre. Schwerpunkte ihrer künstlerischen Arbeit sind dokumentarische Animationsfilme über ältere Frauen und das Erforschen menschlicher Wahrnehmung und Erinnerungsbildung.
The Fading Sound of Waves (海浪遠去的聲⾳)

Yao Su (geb. 1997, China) ist ein Filmemacher und Künstler, der derzeit in Deutschland lebt. Er hat am Regie-Departement der National Academy of Chinese Theatre Arts graduiert und studiert derzeit an der Kunsthochschule für Medien Köln. Zudem ist er als Kurator für das Hamburg Chinese Film Festival tätig. Seine Arbeiten umfassen Film und bildende Kunst, darunter narrative Filme, experimentelle Dokumentationen und Fotografie.