Künstlerische Opposition in Belarus

Ein Chor auf der Flucht

43:51 Minuten
Der Freie Chor aus Belarus in Berlin im November 2021
Der Freie Chor aus Belarus in Berlin im November 2021 © Deutschlandradio / Roman Schell
von Roman Schell |
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Sie singen für Freiheit, Gerechtigkeit und einen Staat Belarus, der seine eigenen Traditionen schätzt und pflegt. Dafür wurden die Mitglieder des Freien Chors von Minsk verfolgt bis sie schließlich in die EU flohen. Auf Veränderung hoffen sie aber noch immer.
Der Chor ist während der Straßenproteste vor eineinhalb Jahren in Minsk gegründet worden. Spontan veranstalteten hunderte Menschen musikalische Flashmobs und Konzerte in Minsker Innenhöfen gegen Polizeigewalt, Wahlbetrug und Diktatur. Sie kannten sich nicht persönlich, organisierten sich über die sozialen Netzwerke, probten im Untergrund, zeichneten ihre Konzerte und Musikvideos an geheimen Orten auf. Der Chor singt patriotische Lieder belarussischer Komponisten. Es geht um Heimatliebe und um Freiheit – ein Dorn in den Augen des Regimes. Aber nach der Flucht ist die Aufmerksamkeit in Europa ist nicht so groß wie erhofft. Es drohen finanzielle Engpässe und die Frage, wie es für die Sängerinnen und Sänger in Zukunft weitergehen soll. Reporter Roman Schell hat sie während der gesamten Zeit in Belarus und Europa begleitet.
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