Autobiografie als Befreiungsschlag
Der Kulturwissenschaftler Helmut Lethen schreibt über sein Leben
Von Judith Fehrenbacher und Renate Obermaier
Regie: Matthias Kapohl
Es sprachen: Lisa Bihl und Matthias Ponnier
Ton und Technik: Michael Morawietz und Thomas Widdig
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk 2021
(Wiederholung vom 05.03.2021)
Autobiografie als Befreiungsschlag
53:42 Minuten
Zuletzt hatte vor allem seine Ehe mit der Identitären Caroline Sommerfeld im Scheinwerferlicht gestanden. Darüber wäre das Wirken und Schreiben des Kulturwissenschaftlers Helmut Lethen fast in Vergessenheit geraten. Mit seiner Autobiografie: „Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug“ hat er jetzt dagegen angeschrieben.
Seine „Verhaltenslehren der Kälte“ machten Helmut Lethen in den 90er-Jahren bekannt. Für den „Schatten des Fotografen“ erhielt er 2014 den Leipziger Buchpreis. Nun veröffentlichte der Literatur- und Kulturwissenschaftler seine Autobiografie.
Das Feature erzählt von Helmut Lethens Zeit in der Studentenbewegung, später in der KPD/AO, von seinem Interesse für linke und rechte Denker. Viele bescheinigen ihm eine erstaunliche pädagogische Aura.
Enge Freunde, frühere Genossinnen und Genossen, seine Frau und der letzte Doktorand kommen zu Wort und beleuchten ein Leben von intellektueller Offenheit, zwischen Kältezonen und Wärmepolen, zwischen Höhenflug und Erdenschwere.
Judith Fehrenbacher lebt in Freiburg. Studierte Soziologie, arbeitete zunächst im Buchhandel, dann lange Zeit als Software-Entwicklerin. Arbeitet seit 2006 als freie Hörfunk-Journalistin und macht Radiofeatures für den SWR, Radio Bremen und den Deutschlandfunk.
Renate Obermaier promovierte in Germanistik und arbeitete als freie Mitarbeiterin für den SWR und verfasste für den SR verschiedene Literatursendungen. Ihre Karriere führte sie über eine Hospitanz bei Andrea Breth zum Freiburger Theater im Marienbad, wo sie als Schauspielerin und Kuratorin tätig war. Mittlerweile arbeitet sie vor allem an szenisch-musikalischen Lesungen.