Komposition und Regie: Ulrike Haage
Mit: Anna-Lena Zühlke, Cristin König, Ingo Hülsmann
Ton: Philip Reitberger
Produktion: BR 2008
Länge: 53'
alles, aber anders - 12 Miniaturen über Eva Hesse / "Knock Out"
"Vielleicht stellen Worte die beste Möglichkeit zu kommunizieren dar, aber ich war nicht in der Lage das zu erreichen."
Tagebücher, Listen, Werktitel sind Grundmaterial des Hörstücks über Eva Hesse (1936–1970), eine der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Die 1936 in Hamburg als Kind jüdischer Eltern geborene Künstlerin emigrierte 1939 mit ihrer Familie in die USA. Sie studierte Kunst in New York. Anfangs beeinflusst durch das Werk Marcel Duchamps, findet sie bald zu einem eigenständigen künstlerischen Ausdruck. Sie experimentiert mit Stoffen, Latex, Seilen, Polyesterharz, Fiberglas und mit sich zersetzenden Materialien. 1970 stirbt sie mit 34 Jahren an einem Gehirntumor. Werkteile von Eva Hesse wurden postum auf der documenta 1972 und 1977 gezeigt.
Die Produktion von Ulrike Haage folgt dem Grundgedanken und der Materialbesessenheit Eva Hesses und transformiert die Sinnlichkeit ihrer Skulpturen und ihrer Materialien unmittelbar ins Akustische.
Ulrike Haage, geboren in Kassel, Pianistin, Komponistin, Hörspielmacherin und Regisseurin. Lebt und arbeitet in Berlin.
Knock Out
Von Katharina Schmitt
Das Stück "Knock Out" ist inspiriert von Gerhard Richters Bildzyklus "18. Oktober 1977", der sich mit der Baader-Meinhof-Gruppe beschäftigt.
"Ich laufe weiter, das ist der Auftrag, laufe weg, warum bin ich so schnell, warum steht ein Mann vor mir und schlägt mich, ein schneller Kinnhaken, warum kippen meine Beine nach hinten weg, warum falle ich mit dem Kopf aufs Pflaster, Knocked-out, K.o. wie ein lahmer Boxer. Wo mein Kopf war, ist im Pflaster ein Loch, ich werde mich in ihm verstecken, verschwinde im Boden. Ich funktioniere nach Plan, Auftrag ausgeführt, der Rucksack mit Inhalt ist in der Luft jetzt, die Leute auch, der Tod fürs Vaterland ist süß und ehrenvoll, alles wird morgen in der Zeitung stehen, die Luft, die Leute, der Rucksack, daneben ein Fahndungsbild." (Katharina Schmitt, Auszug aus "Knock out")
Von Katharina Schmitt
Das Stück "Knock Out" ist inspiriert von Gerhard Richters Bildzyklus "18. Oktober 1977", der sich mit der Baader-Meinhof-Gruppe beschäftigt.
"Ich laufe weiter, das ist der Auftrag, laufe weg, warum bin ich so schnell, warum steht ein Mann vor mir und schlägt mich, ein schneller Kinnhaken, warum kippen meine Beine nach hinten weg, warum falle ich mit dem Kopf aufs Pflaster, Knocked-out, K.o. wie ein lahmer Boxer. Wo mein Kopf war, ist im Pflaster ein Loch, ich werde mich in ihm verstecken, verschwinde im Boden. Ich funktioniere nach Plan, Auftrag ausgeführt, der Rucksack mit Inhalt ist in der Luft jetzt, die Leute auch, der Tod fürs Vaterland ist süß und ehrenvoll, alles wird morgen in der Zeitung stehen, die Luft, die Leute, der Rucksack, daneben ein Fahndungsbild." (Katharina Schmitt, Auszug aus "Knock out")
Regie: die Autorin
Mit: Mohamed Achour, Robert Beyer, Cristin König, Eva Meckbach, Bernd Stempel, Almut Zilcher
Komposition: Nick Gill
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2011
Länge: 33'
(Wdh. v. 27.11.2011)
Katharina Schmitt, geboren 1979 in Bremen, Theaterautorin und Regisseurin. Inszenierungen auf deutschen und tschechischen Bühnen. Hörspiel für DKultur 2011: "SAM". Oper 2016 am Nationaltheater Prag: "Kein Mensch". Eine erste Hörspielfassung von "Knock Out" entstand für das tschechische Radio.