Eine Gewalttat und ihre Folgen

Leben ohne Giuseppe

54:24 Minuten
Familie und Freunde bei der Beerdigung von Giuseppe Marcone.
Wie lebt die Familie von Giuseppe Marcone nach einem so tragischen, sinnlosen und gewaltsamen Tod? © imago stock&people / imago stock&people
Von Jean-Claude Kuner und Roswitha Quadflieg |
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Ein nächtlicher Streit eskaliert. Ein junger Mann wird von drei Jugendlichen durch die Stadt gejagt und stirbt. Das war 2011, aber die Erinnerung daran ist nicht verblasst. Ein Feature über Trauerarbeit und die Frage: Was tun gegen Jugendgewalt?
Giuseppe Marcone ist mit 23 Jahren tragisch ums Leben gekommen. In einer Nacht im September 2011 werden er und sein Begleiter am U-Bahnhof Kaiserdamm wegen einer Zigarette von drei Jugendlichen provoziert, angegriffen und gejagt. Giuseppe will deeskalieren. Auf der Flucht aus dem U-Bahnhof verunglückt er auf der Straße tödlich. Eine sinnlose Tat, verübt von Jugendlichen, die an Konsequenzen und Folgen keinen Gedanken verschwendet haben.
Wie leben die Angehörigen mit den Folgen der Gewalt nach mehr als einem Jahrzehnt? Bleibt die Lücke für immer offen, die in diese Familie gerissen wurde? Wie gehen die Marcones mit ihrem Schmerz um, und wie denken sie über die Täter? Eine Geschichte von Toleranz, Resilienz und einem anhaltenden Prozess der Trauer – und zugleich die Geschichte einer italienisch-bulgarischen Familie in Deutschland.
Die Idee für dieses Feature gab die Collage „Das kurze Leben des Giuseppe M.“ von Roswitha Quadflieg.

Leben ohne Giuseppe
Von Jean-Claude Kuner und Roswitha Quadflieg
Regie: der Autor
Mit: Anne Müller, Christian Schmidt, Mohamed Chahrour, Konstantin Bez, Christoph Gawenda, Hüseyin Ekici
Ton: Michael Kube
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 54'18
Eine Wiederholung vom 14.06.2022

Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, arbeitete von 1982 bis 1996 als Theater- und Opernregisseur, seit 1996 als Rundfunkautor und -regisseur mit dem Schwerpunkt Kulturthemen aus fremden Ländern. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. für „Traumrollen“ (Deutschlandfunk/HR 2013 − Hörspiel des Jahres 2013), und für „Bukhara Broadway“ (RBB/Deutschlandfunk/NDR 2012 − 2013 von der Asia-Pacific Broadcasting Union als bestes Feature geehrt). Zuletzt: „Matsutake. Ein Pilz im Anthropozän“ (Deutschlandfunk Kultur 2021), „Maestro des Comebacks“ (WDR/Deutschlandfunk Kultur 2022) und „Drama deutsche Einheit“ (WDR 2023).

Roswitha Quadflieg, in Zürich geboren, in Hamburg aufgewachsen, dort Kunststudium und Abschluss als Diplom-Designerin. 1973 Gründung der Raamin-Presse, eigene Verlagswerkstatt, in der sie bis 2003 Texte der Weltliteratur mit eigenen Bildern druckte. Ankäufe weltweit, Ausstellungen, Preise, Auszeichnungen.

Seit 1985 im zweiten Beruf und seit 2003 ausschließlich Schriftstellerin. Sie schreibt Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher. Zuletzt erschienen: „Neun Monate. Über das Sterben meiner Mutter“ (2014), „Das kurze Leben des Giuseppe M.“ (2016), „Frei“ (2018, gemeinsam mit Burkhart Veigel), „Ein Mann seiner Zeit“ (2023). Seit 2012 lebt sie in Berlin.

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