Ursendung
Von Honoré de Balzac
Übersetzung: Melanie Walz
Mit: Peter Matić
Ton: Martin Leitner
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
Länge: 58’27
Vater Goriot

Oft beginnen Balzacs Romane mit einer ausführlichen Schilderung der Orte, der Stadt, der Straße, des Hauses – wie bei einer Kamera, die ganz allmählich heranfährt; dann tritt man ein und es werden der Wohnraum und jede anwesende Figur beschrieben.
So auch in dem Roman "Vater Goriot’" in dem der Leser über das Pariser Viertel und die Fassade des Hauses in das unangenehm riechende Eingangszimmer der Pension "Maison Vauquer" geführt wird, bevor die Pensionsgäste vorgestellt werden.
Deutschlandfunk Kultur gab den Auftrag für die Neuübersetzung.
Deutschlandfunk Kultur gab den Auftrag für die Neuübersetzung.
Das Leben von Honoré de Balzac war produktiv und selbstzerstörend zugleich. 1799 in Tours geboren, ging er früh nach Paris. Bald fand er Eingang in die Welt des Adels und eiferte ihrem Luxus nach. Um seinen kostspieligen Lebensstil zu finanzieren, musste Balzac immer mehr Texte veröffentlichen. In eine Mönchskutte gehüllt schrieb er oft nächtelang, einzig am Leben gehalten durch den immensen Konsum von schwarzem Kaffee. Dennoch war Balzac die längste Zeit seines Lebens tief verschuldet. Erst 1850 erfüllte sich sein Traum, reich zu heiraten - doch noch im selben Jahr erlag er seinem erschöpften Herz.
Melanie Walz, geboren 1953 in Essen, übersetzt seit den 1980er-Jahren Belletristik aus dem Englischen und Französischen ins Deutsche. Sie erhielt 1999 das Zuger Übersetzer-Stipendium, 2001 den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis, 2005 ein Literaturstipendium der Landeshauptstadt München, 2015 den Übersetzerpreis der Stadt München. Übersetzte u.a. Antonia Byatt, Charles Dickens, John Cowper Powys, Lawrence Norfolk, Annie Proulx und R. L. Stevenson. Von Honoré de Balzac übersetzte sie bereits "Verlorene Illusionen" (2014).